Die
Herkunftskennzeichnung des Fleisches sei dem Verbraucher wichtig, sagte der niedersächsische
Bauernpräsident Albert Schulte to Brinke der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag). «Aber so eine Herkunftskennzeichnung spielt für das Ministerium offenbar keine Rolle.» Sein schleswig-holsteinischer Kollege
Werner Schwarz verwies in dem Gespräch mit der Zeitung auf bisherige Versuche, freiwillige Kennzeichnungen besserer
Haltungsbedingungen zu etablieren: «Nichts hat sich durchgesetzt.»
Das
Bundesagrarministerium arbeitet derzeit an einem freiwilligen Label, das bessere Haltungsbedingungen auf Fleischpackungen kennzeichnen soll. Dieses soll nach den Plänen von Ministerin Julia Klöckner (CDU) drei Stufen bekommen. Welche Auflagen die Bauern für die verschiedenen Einstufungen einhalten müssen, war zunächst unklar.
Klöckner strebt an, dass das Label bis 2020/2021 in die Supermärkte kommt. Im Handel sind bereits einige Kennzeichnungen gestartet worden, auch der
Bauernverband hat eigene Vorschläge gemacht.
Schwarz beklagte, dass das Ministerium warnende Worte aus der Landwirtschaft nicht ernst nehme: «Wir haben in vielen Gesprächen auf die Gefahr des Scheiterns hingewiesen. Aber dort scheint man andere Anforderungen zu haben, als wir es für erfolgversprechend halten.»
Gleichzeitig machten Schwarz und Schulte to Brinke laut Zeitung klar, dass die Bauern im Norden keine Tierquäler in ihren Reihen duldeten. «Wer gegen Gesetze verstößt, der hat bei uns nichts zu suchen, der schadet letztlich nämlich dem Ansehen aller», erklärte Schwarz. Schulte to Brinke sagte: «Für Tierquäler ist kein Platz bei uns.»