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10.01.2019 | 09:06 | Trendwende unter Trump? 

CO2-Ausstoß der USA 2018 deutlich gestiegen

New York - Die USA haben 2018 den stärksten Anstieg seit acht Jahren beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) verzeichnet.

CO2-Emissionen
Die USA zählen zu den Hauptverursachern von Treibhausgasen. 2018 verzeichneten ihre CO2-Emissionen laut einer Studie den zweitgrößten Anstieg seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Umweltpolitik der Trump-Regierung könnte Fortschritte künftig noch weiter erschweren. (c) proplanta
Das ist das vorläufige Ergebnis einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Schätzung des New Yorker Analysehauses Rhodium Group. Der Studie zufolge legten die Emissionen um 3,4 Prozent zu.

Laut den Forschern ist das der zweitgrößte Zuwachs seit mehr als zwei Jahrzehnten. Der Kampf gegen die Folgen des Klimawandels, bei dem US-Präsident Donald Trump einen Einfluss durch den Menschen bezweifelt, dürfte durch die Entwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft nicht leichter werden.

Die Experten der Rhodium Group sehen den deutlichen Anstieg vor allem in der boomenden US-Konjunktur und nicht in der Politik Trumps begründet, dessen Regierung bereits einige Maßnahmen zur Verringerung von Klimagasen rückgängig gemacht hat.

Die Forscher weisen darauf hin, dass im vergangenen Jahr eine Rekordanzahl an Kohlekraftwerken stillgelegt wurde. Dennoch sei der CO2-Ausstoß des Energiesektors spürbar gestiegen. Zudem blies die US-Industrie angesichts höherer Produktion in etlichen Bereichen erheblich mehr Abgase in die Luft.

Größte US-Emissionsquelle ist laut der Studie aber das dritte Jahr in Folge der Transportsektor. Zwar gingen die Autoabgase zurück, doch Emissionen durch Flugzeuge und Lastwagen legten wegen der florierenden Wirtschaft stark zu.

Verglichen mit 2005 haben die USA ihren Kohlendioxid-Ausstoß den Forschern nach zwar noch immer um rund elf Prozent verringert. Doch der stärkste Jahresanstieg, seitdem das Land 2010 von der Rezession zurückkam, könnte nun eine längerfristige Trendwende markieren.

Von 2007 bis 2015 machten die USA der Analyse zufolge die größten Fortschritte - die Emissionen sanken in diesem Zeitraum um gut zwölf Prozent. Dabei habe die zeitweise schwache Konjunktur zwar eine wichtige Rolle gespielt, so die Rhodium Group. Allerdings sei auch die starke Veränderung des Energiemixes entscheidend gewesen. Die Regierung von Trumps Vorgänger Barack Obama hatte eine Wende weg von Kohle- und hin zu Erdgas-, Wind- und Solarenergie eingeleitet.

Trump verfolgt jedoch eine völlig andere Linie. Einst bezeichnete er den Klimawandel als Konzept Chinas, um die USA wettbewerbsunfähig zu machen. 2017 zog Trump die USA dann als einen der größten Verursacher von Treibhausgasen weltweit aus dem internationalen Pariser Klimaschutzabkommen zurück.

Trumps Regierung ist zudem schon seit längerem dabei, Maßnahmen und Beschlüsse zur Reduzierung von Abgas-Emissionen aufzuweichen, die aus der Obama-Ära stammen. So brachte Trump eine Lockerung der Abgasregeln für Autos auf den Weg und stellte die Vorschriften für Kohlekraftwerke auf den Prüfstand.
dpa
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