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29.03.2019 | 17:02 | Wolfsmanagement 

Erlaubnis für Abschuss eines Problemwolfs unbegrenzt verlängert

Kiel - Für den genehmigten Abschuss eines Problemwolfs in den Kreisen Pinneberg und Steinburg haben Jäger in Schleswig-Holstein nun unbegrenzt Zeit.

Problemwolf Abschuss
Bei der Jagd auf den Problemwolf im Norden prüft das Ministerium den Einsatz von Nachtsichtgeräten. Die Genehmigung zum Abschuss des Tieres wurde verlängert. Bald sollen noch mehr Jäger zum Einsatz kommen. (c) Wißmann Design - fotolia.com
«Sollte es bis Sonntagabend nicht gelingen, den Problemwolf zu erlegen, werden wir die Bemühungen zum Abschuss weiter verstärken», sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) am Freitag. Künftig würden mehr Jäger eingebunden, «um den Wolf häufiger und intensiver zu bejagen als bisher».

Die Genehmigung für den Abschuss des Tieres ist unbefristet verlängert worden. Sollte ein weiterer Wolf in der Region registriert werden, erlischt sie aber automatisch, um Verwechslungen zu vermeiden, denn Wölfe sind generell streng geschützt. «Wir müssen sicherstellen, dass nur das eine Tier geschossen wird, das wir auch zum Abschuss freigegeben haben», sagte Albrecht.

Derzeit liefen Gespräche mit dem Bundeskriminalamt über den Einsatz von Nachtsichtgeräten, sagte Albrecht. «Denn das ist grundsätzlich untersagt, kann aber zugelassen werden.» Es sei bisher nur in ganz wenigen Fällen gelungen, einen solchen Abschuss zu organisieren. «Das ist kein Selbstläufer.» Es gebe Hinweise, dass sich der Wolf weiter in der Region aufhalte. «Er wurde auch mehrfach gesichtet.»

Ende Januar hatte das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume das Tier mit der Kennung «GW 924m» zum Abschuss freigegeben. Der aus Dänemark stammende Wolf wird für acht Risse hinter sogenannten wolfssicheren Zäunen in der Region verantwortlich gemacht.

Eine vom Umweltministerium beauftragte Gruppe von Jägern versucht seit Anfang Februar, das Tier zu erschießen. Eine Möglichkeit des Abschusses ergab sich bislang aber nicht. Selbst für erfahrene Jäger sei der «Abschuss eines Wolfes alles andere als einfach», sagte Albrecht. Erschwert wird dies offenbar durch Tierschützer. «Wir haben Hinweise bekommen, dass in dem Gebiet, in dem wir die Entnahme erlaubt haben, auch Tierschützer unterwegs sind, die versuchen, den Wolf zu vertreiben oder vor Ort zu stören.»

Die Genehmigungen für den Abschuss von Problemwölfen in Schleswig-Holstein und auch in Niedersachsen hatte auch Kritik ausgelöst. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland bezeichnete die Genehmigungen als widerrechtlich. Nach Ansicht der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland widerspreche die vom nördlichsten Bundesland erteilte Abschussgenehmigung bundesweiten Empfehlungen.

Auch in Niedersachsen ist die Genehmigung zum Abschuss eines Problemwolfes im Landkreis Nienburg abermals verlängert worden - allerdings nur um einen Monat. Der Leitwolf des sogenannten Rodewalder Rudels darf abgeschossen werden, weil er wolfsabweisende Zäune überwunden und Rinder in einer Herde angegriffen hat.

Wolfsschützer hatten vergeblich versucht, die Ausnahmegenehmigung gerichtlich zu stoppen. Sie läuft bereits seit Ende Januar und wurde schon einmal verlängert
dpa/lno
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