Das Land könne diesen Vorschlag nicht akzeptieren, teilte das Pariser
Landwirtschaftsministerium am Mittwoch mit. Eine solche «drastische, massive und blinde» Reduzierung sei «einfach undenkbar». Frankreich könne keinerlei Senkung der Direktzahlungen an Landwirte akzeptieren.
Die Kommission schlägt vor, die Mittel der gemeinsamen
Agrarpolitik im EU-Gemeinschaftshaushalt für den Zeitraum von 2021 bis 2027 um fünf Prozent zu kürzen. Die Direkthilfen für Landwirte sollen dabei um vier Prozent sinken. Dies ist weniger, als zwischenzeitlich diskutiert worden war. Die Kürzung soll die Beitragserhöhungen für verbleibende EU-Mitgliedstaaten nach dem Austritt Großbritanniens begrenzen.
Frankreich warnte, dies berge ein «beispielloses Risiko» für die Lebensfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe.
Agrarminister Stéphane Travert erklärte, er werde sich mit der Regierung und Staatspräsident Emmanuel Macron voll und ganz für die «Verteidigung eines verantwortungsvollen Haushalts» einsetzen.
Frankreich ist der größte landwirtschaftliche Erzeuger der EU. Laut der Statistikbehörde
Eurostat kam die französische Landwirtschaft 2016 auf eine Produktion im Wert von mehr als 70 Milliarden Euro, Deutschland lag im Vergleich bei knapp 53 Milliarden Euro.