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21.10.2018 | 09:15 | Koalitionsverhandlungen 
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Freie Wähler bekennen sich zum ländlichen Raum

München - Den hohen Stellenwert des ländlichen Raums haben die Freien Wähler in Bayern betont.

Freie Wähler
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(c) Freie Wähler
Im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen mit der CSU erklärte die stellvertretende Landesvorsitzende Ulrike Müller am vergangenen Donnerstag (18.10.) gegenüber AGRA-EUROPE, ihre Partei sei in den Kommunen „fest verwurzelt“. Der ländliche Raum und die Menschen dort dürften nicht vergessen werden und müssten immer wieder in den Mittelpunkt gerückt werden, wenn es um Themen wie Infrastruktur, schnelles Internet und die medizinische Versorgung vor Ort gehe. Müller betonte, dass Regionalität für ihre Partei auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben werde.

Der ländliche Raum müsse attraktiv bleiben und die Zusammenarbeit in den Regionen müsse „aktiv gelebt“ und gestärkt werden. Handwerk, kleine und mittelständische Betriebe sowie die bäuerliche Landwirtschaft sorgten dafür, dass die Bevölkerung in den Regionen ansässig bleibe und die dafür notwendigen Arbeitsplätze geschaffen würden. Laut Müller haben die Freien Wähler in den vergangenen Jahren „in allen Ressorts erfolgreiche Oppositionsarbeit geleistet“ und können daher auch auf eine „umfangreiche Expertise“ zurückgreifen.

Bei den bayerischen Landtagswahlen am 14. Oktober erhielten die Freien Wähler 11,6 % der Stimmen; stärkste Kraft blieb trotz deutlicher Verluste die CSU mit einem Stimmenanteil von 37,2 %. Die Grünen erreichten 17,5 %, werden aber aller Voraussicht nach nicht an der Regierung beteiligt sein - CSU und Freie Wähler haben am vergangenen Freitag Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Müllers Partei ist auf kommunaler Ebene sehr aktiv und im ländlichen Raum fest etabliert. In ihren Reihen finden sich mehrere Agrarier, die für den Posten als Landwirtschaftsminister in Frage kämen; neben dem Vorsitzenden Hubert Aiwanger gehört dazu beispielsweise auch der Agrarsprecher der Landtagsfraktion, Dr. Leopold Herz.

BN sieht „klares Signal“

Unterstützung für einige ihrer Positionen erhielten die Freien Wähler vom Bund Naturschutz in Bayern (BN). Der Verband wertete die Landtagswahlen als „Weckruf für mehr sozialökologische Politik“.

Die Ergebnisse der Wahl seien ein „klares Signal“ für mehr Klima- und konsequenten Flächenschutz, den Kampf für eine bäuerliche Landwirtschaft und gegen die Agrarindustrie, erklärte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Der Verband sieht nach eigener Aussage Chancen, bei den möglichen Koalitionen zahlreiche seiner Kernforderungen umzusetzen und appelliert an die potentiellen Regierungsparteien, dem Natur- und Umweltschutz endlich Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen zu geben.

Zentrale Anliegen des BN decken sich mit Positionen der Freien Wähler - etwa die Absage an eine dritte Start- und Landebahn am Münchener Flughafen, die Umsetzung einer dezentralen Bürgerenergiewende einschließlich der Abschaffung der 10H-Abstandsregelung für Windkraftanlagen sowie der Erhalt bäuerlicher Betriebe.
AgE
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Kommentare 
maximilian schrieb am 22.10.2018 17:53 Uhrzustimmen(5) widersprechen(11)
Typisch für Bauern: Die endlosen Subventionen für die Landwirtschaft auf die Verbraucherpreise draufzurechnen wir unterlassen. Dass unsere landwirtschaftliche Überproduktion am Insektensterben, an der Grundwasserverschmutzung beteiligt ist, ist heute qevident und unbestreitbar. Sobald LAndwirte sich rechtskonform verhalten und den Schutz der Tiere wirklich ernstnehmen, wird auch ihr Ansehen in der Gesellschaft steigen. Solange die Bauernvebandsfunktionäre sich für die Kpitalinteessen auf dem Weltmarkt agierender Firmen einsetzen ohne Konsequenzen fürchten zu müssen wird sich nichts ändern.Die Tier sind in der Hand einer Bauerncamorrha. Die fünf Gesellschafter von Q-S GmbH haben beschlossen mit Procain lokalanästhesierte Ferkel aus Dänemark ins Q-S-System reinzulassen; der Deutsche Bauernverband ist einer dieser Gesellschafter- und er hätte ein Vetorecht gehabt. Der Deutsche Bauernverband hat sich also gegen die deutschen Ferkelerzeuger gewandt.
kurri Altbauer schrieb am 21.10.2018 16:06 Uhrzustimmen(21) widersprechen(5)
In Bayern will die CSU mit den Freien Wählern eine Koalition bilden. Ob die Freien Wähler ihre Vorstellungen auf Dauer durchsetzen können, wird von mir stark bezweifelt. Ich habe keine guten Erfahrungen mit den C-Parteien gemacht. Daraus habe ich für mich die Devise: Demokratie ist eine Diktatur der Mehrheit, abgeleitet. Wir sind eine kleine Minderheit, die politischen Parteien nehmen auf uns nicht die geringste Rücksicht! Deren Ziel ist ganz eindeutig, bei der nächsten Wahl an die Schalthebel der Macht zu kommen! Wenn wir uns von unseren Berufskollegen, die eigentlich unsere Interessen vertreten sollen, nicht unsere Belange entsprechend vertreten, dann müssen wir uns von diesen Pöstenchenjägern trennen.
Ich will das mit einigen Zahlen aus der Vergangenheit belegen.. Für die dt Weizen bekam der Bauer 1950 22,50 €, von DM umgerechnet. Das Brötchen kletterte 2,5 Cent um 1160% auf 34 Cent. Der Verbraucher musste 1948 46% seines Lohnes für das tägliche Brot ausgeben. Es war politisch gewollt: Der Verbraucher sollte möglich wenig Geld für die Ernährung ausgeben um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Das ist auch gelungen, heute sind es nur noch 10% !
!950 konnten wir mit dem Erlös von 1 dt. Weizen einen Elektriker 18 Stunden beschäftigen, heute dürfen wir dem Mann noch nicht einmal Guten Tag sagen, wir sind dann nämlich schon 1 € los! Die Stunde kostet incl. Mwst. runde 60 €!
Man hat uns sträflich ausgebeutet, am Aufschwung wie für Industrie und Handwerk, konnten wir kaum teilnehmen. Auch für alle anderen Bereiche gilt das gleiche zwar nicht so krass wie bei den Arbeitslöhnen. Für alles mögliche macht man uns verantwortlich, Überdüngung, Pestizideinsatz, man stempelt uns als Subventionsempfänger und macht uns auch für Insektensterben etc. verantwortlich. Es wird höchste Zeit das unsere Arbeit eine entsprechende Würdigung erfährt.
In Sachen Demokratie ist die Schweiz ein Vorbild, dort darf der Bürger selbst entscheiden:.
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