Tierschutz müsse Priorität für alle haben, schrieb Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke in einem Positionspapier am Mittwoch. Zugleich forderte er aber auch, die nationale Nutztierstrategie nicht als Instrument zur Abschaffung der
Massentierhaltung zu nutzen.
Anders als in anderen Ländern sei der Tierschutz seit 2002 Staatsziel in Deutschland. Um im globalen Wettbewerb nicht auf der Strecke zu bleiben, bräuchten die Nutztierhalter die Unterstützung der Gesellschaft, die sich an der Finanzierung des Mehraufwandes beim
Tierwohl beteiligen müsse.
«Bei der EEG-Abgabe für den
Klimaschutz ist das inzwischen gesetzlich erzwungene Selbstverständlichkeit. Bei
Lebensmitteln klaffen Umfragewerte und reales Kaufverhalten nach wie vor weit auseinander», argumentiert der Geflügelverband.
Mit einer nationalen Nutztierstrategie biete sich die Chance, dass sich Bund, Länder, Tierschutz- und Tierhaltungs-, Bauern- und Verbraucherverbände zusammen mit Naturschutz-, Wissenschafts- und Kirchenvertretern auf eine Allianz verständigten, die der Branche für 15 Jahre Planungssicherheit gebe.
Ein staatliches
Tierwohllabel könnte auf der seit 2015 bestehenden
Initiative Tierwohl aufbauen, heißt es in dem ZDG-Papier. Es könnte neben den Tierschutzanforderungen auch die Fondslösung übernehmen. Bei der Initiative Tierwohl zahlt der
Lebensmitteleinzelhandel in einen Fonds ein, mit dem Landwirte Mehraufwendungen für über das gesetzliche Mindestmaß hinaus gehende Tierwohl vergütet bekommen.