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15.07.2019 | 00:32 | Unkrautkiller 
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Glöckner erwartet Glyphosat-Ende spätestens 2022

Berlin - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erwartet ein Ende des Glyphosat-Einsatzes in der Europäischen Union ab spätestens 2022.

Glyphosat-Produkt
Klöckner rechnet mit Glyphosat-Aus ab spätestens 2022. (c) proplanta
«Es ist nicht davon auszugehen, dass es nach 2022 noch eine Mehrheit für eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung gibt», sagte die CDU-Politikerin dem «Tagesspiegel am Sonntag». Vorher sei aber wenig zu machen.

Der Wirkstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein, und schadet Studien zufolge als sogenanntes Totalherbizid der Artenvielfalt. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte wiederholt argumentiert, dass ein nationaler Verbots-Alleingang gegen EU-Recht verstoße, weil die EU-Staaten die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters bis Ende 2022 verlängert hatten.

Ein Sprecher ihres Ministeriums sagte zu Monatsbeginn, der deutsche Ausstieg werde «wie im Koalitionsvertrag vereinbart» erfolgen, «schrittweise bis spätestens 2023». «Den größten Teil der Anwendungen werden wir schon deutlich früher beenden. Dabei werden wir uns an geltendes EU-Recht halten.»

Österreich hatte Anfang Juli als erstes Land in der EU den Einsatz von Glyphosat verboten. Es ist umstritten, ob das mit dem EU-Recht vereinbar ist. Die deutsche Bundesregierung will voraussichtlich im September ein Konzept zum Umgang mit Glyphosat präsentieren. Vor mehr als einem Jahr hatte Klöckner Vorschläge gemacht, auch Schulze hat Pläne vorgelegt. Zwischen ihren Ministerien ist das Thema heftig umstritten.

Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, warf Klöckner eine «Kopf-In-Den-Sand-Politik» vor. «Andere europäische Länder gehen voran und packen den Glyphosat-Ausstieg schon jetzt an, aber die deutsche Landwirtschaftsministerin verliert sich in fadenscheinigen Ausreden», sagte Krischer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). «Sie muss die nationalen Zulassungen für Glyphosatprodukte zurücknehmen und die private Anwendung des Mittels beenden.»
dpa
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Kommentare 
Ulikum schrieb am 16.07.2019 09:01 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
dat wird dann nix mit der CO2 Reduzierung.
Und der Mehrverbrauch an Diesel bei der intensiveren Bodenbearbeitung wird durch die neue CO2 Steuer das ganze für die Landwirtschaft noch zusätzlich verteuern.
johann96 schrieb am 15.07.2019 15:08 Uhrzustimmen(9) widersprechen(1)
Na wenn Frau Klöckner das so genau weiß, dann soll sie sich ins Zeug legen, dass das nicht kommt, es sei eine echte mindestens gleichwertige Alternative ist da. Von der wissen wir nicht . Ansonsten ist es das Ende der konservierenden Bodenbearbeitung und -kultur. Ackerbau ist dann gerade in Trockengebieten kaum noch wirtschaftlich machbar. Ich hoffe nur , dass der Deutsche Bauernverband endlich begreift, dass es ohne Kampf nicht gehen wird und er dem Berufsstand das Zeichen zum Aufstand gibt. Wie lange denn noch soll der Grüne Unsinn gehen ? Grüner Unsinn falsch, dass der Brocken entwaldet ist geht auf die Schwarzen zurück. CDU-Aeikens wollte die Grünen links überholen und hat 25000 ha Wald im NP Harz aus der Bewirtschaftung genommen. Sogar einen Borkenkäferlehrpfad gab es . Und wir haben nun den Schaden. Der Brocken 2000 ha kahl, tot und der Harz voller Borkenkäfer und keine Bekämpfung geplant. Können wir uns solch Wahnsinn leisten ? Kein Staatsanwalt in Sicht !
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