Die Parlamentarier beziehen sich auf eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie. Demnach soll das
BfR mehr als die Hälfte seiner Einschätzungen zu den gesundheitlichen Folgen von
Glyphosat aus dem Zulassungsantrag großer Produzenten wie
Monsanto kopiert haben. Das BfR hatte Glyphosat für die erneute EU-weite Zulassung 2017 federführend untersucht.
Die Behörde wies die Vorwürfe der Abgeordneten am Dienstag in einer Stellungnahme deutlich zurück. Man habe keinesfalls ungeprüft die Schlussfolgerung der Antragsteller übernommen. Es sei üblich, «dass Bewertungsbehörden nach kritischer Prüfung auch relevante Passagen aus eingereichten Dokumenten der Antragsteller in ihre Bewertungsberichte integrieren».
Gegen Glyphosat hatte es im
Zulassungsverfahren vor allem in Deutschland massive Proteste gegeben. Das Mittel steht unter Verdacht, krebserregend zu sein.
Die Grünen-Abgeordnete Maria Heubuch kritisierte am Dienstag: «Das Bundesinstitut für
Risikobewertung schreibt schlicht bei Monsanto ab, die Plagiate sind völlig inakzeptabel.» Die Geschäfte der chemischen Industrie dürften nicht über der Gesundheit der Menschen und dem
Umweltschutz stehen.
Die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl forderte, die BfR-Bewertung von Glyphosat müsse für ungültig erklärt und der Prüfauftrag an ein anderes EU-Land vergeben werden.