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16.12.2017 | 14:46 | Bauern und Naturschützer 
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Glyphosat entzweit Bürger in Artland

Quakenbrück - Der Beschluss der Samtgemeinde Artland, künftig den Einsatz des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat auf von der Kommune verpachteten Flächen zu verbieten, sorgt bei Landwirten für Kritik.

Glyphosat-Einsatz
Als vorbildlich lobt die Umweltorganisation BUND die Initiative der Samtgemeinde Artland, das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat auf ihren Flächen zu verbieten. Die betroffenen Landwirte kritisieren dagegen den Ratsbeschluss. (c) proplanta
«Es ist hier im Artland Stimmung gegen Glyphosat gemacht worden», sagte Heinrich Kramer, Vorstandsmitglied des Kreislandwirtschaftsverbandes Bersenbrück. Das Mittel werde sei 40 Jahren angewendet, und es seien noch nie Probleme aufgetreten.

In der vergangenen Woche hatte der Rat der Samtgemeinde im Osnabrücker Land mehrheitlich beschlossen, den Einsatz von Glyphosat auf von der Gemeinde verpachteten Flächen zu untersagen. Das betrifft 60 Hektar, die von 15 Landwirten intensiv bewirtschaftet werden.

Auch er gehöre zu den Pächtern dieser Flächen, sagte Kramer. «Von daher bin ich betroffen, wenn der Pachtvertrag ausläuft. In den laufenden Vertrag kann die Klausel nicht eingefügt werden.»

Er nutze ein glyphosathaltiges Mittel, um gezielt und nur im Bedarfsfall eng umgrenzte Flächen von der Quecke zu befreien, einem Unkraut, das die Kartoffelknolle schädige. «Das, was allgemein kolportiert wurde, auch hier im Rat, dass es flächendeckend und regelmäßig eingesetzt wird, ist genau nicht der Fall», sagte Kramer.

Naturschützer begrüßen dagegen die Initiative der Gemeinde Artland. «Das finde ich super, wenn das jemand so macht», sagte Tilman Uhlenhaut, Agrarexperte des BUND Niedersachsen und stellvertretender Landesgeschäftsführer des Umweltverbandes. Sein Verband fordere das komplette Verbot des Pflanzenschutzmittels.

Der Beschluss im Artland sei «Symbol und Signal», sagte Uhlenhaut: «Das können auch andere Gemeinden nachmachen.» Klar sei, dass der Verzicht auf das Herbizid für die Landwirte eine große Umstellung sei.
dpa/lni
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Kommentare 
Armes Deutschland schrieb am 17.12.2017 09:34 Uhrzustimmen(31) widersprechen(12)
Schon krass das die Ideologie gegen die Wissenschaft gesiegt hat, selbst die WHO hat ihr Urteil von wahrscheinlich Krebs erzeugend in nicht Krebs erzeugend geändert nachdem endlich alle Studien beachtet wurden, wenn das mit dem ersten Wirkstoff geklappt hat ihn zu verbieten werden weitere folgen, ade Pflanzenschutz. Wird Zeit das die Leute in diesem Land mal wieder Hunger leiden dan wird vermutlich ein anderes denken einsetzen.
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