Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.11.2019 | 09:14 | Großdemo 
Diskutiere mit... 
   2   2

Hofreiter: Bauernprotest falscher Ansatz

Berlin - Der Bundestagsfraktionschef der Grünen, Anton Hofreiter, hat den demonstrierenden Bauern vorgeworfen, sie verfolgten einen «falschen Ansatz».

Bauernproteste Berlin 11-2019
Bild vergrößern
(c) A. Hofreiter
«So etwas wie das Artensterben oder die Verschmutzung des Grundwassers gehen nicht weg, indem man es ignoriert», sagte er RTL/N-TV am Dienstag. «Noch weniger Naturschutz machen, noch mehr Dünger ausbringen, das ist nicht die richtige Antwort.» Mehrere Tausend Bauern aus ganz Deutschland wollen an diesem Dienstag in Berlin gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren.

Hofreiter sagte zugleich: «Man muss die Landwirte verstehen. Sie stehen nach Jahren falscher Agrarpolitik wirklich mit dem Rücken zur Wand.» Sowohl das Landwirtschaftsministerium als auch der Bauernverband hätten auf immer größere Betriebe gesetzt. Das habe dazu geführt, dass es immer weniger Höfe gebe. Hofreiter forderte, den Flächenbezug bei Subventionen zu streichen und das Kartellrecht zu reformieren. Zudem brauche es neue Kennzeichnungen, um Qualitätsunterschiede auch in der konventionellen Tierhaltung für Verbraucher besser erkennbar zu machen.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigte Verständnis für die Kundgebung der Landwirte. «Immer mehr wird erwartet von Bauern, auch gerade von den Konsumenten, von uns Verbrauchern, aber es wird immer weniger Bereitschaft gezeigt, dafür mehr zu zahlen», sagte die CDU-Politikerin im ARD-«Morgenmagazin».

Zugleich verteidigte sie die geplanten schärferen Vorgaben, derentwegen die Bauern auf die Straße gehen. Dazu gehören weitere Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers. «Es ist zuviel Nitrat - an einigen Stellen - im Grundwasser, das liegt auch an der Düngung», sagte Klöckner. Deutschland habe eine Klage gegen die EU-Kommission verloren - und müsse die Verordnung jetzt nach einem Zweitverfahren umsetzen. Beim Insektenschwund sieht sie auch andere Verursacher neben der Landwirtschaft: Vorgärten nur mit Steinen, Lichtverschmutzung und Flächen-Versiegelung.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Rebstock53 schrieb am 11.02.2020 11:56 Uhrzustimmen(6) widersprechen(11)
Ich kann als Landwirt / Winzer den Kommentar von Karl am Acker nur bestätigen. Zu Beginn meiner Lehrzeit (1969) wurden wesentlich schärfere Pflanzenschutzmittel genutzt. Darunter waren auch Insektizide, die kein überleben ermöglichten. Von "Artensterben" war keine Rede.
Ob allerdings das Nitrat im Trinkwasser so schädlich ist, wird mittlerweile bezweifelt. Nitrat kann auch gesundheitsfördernd sein.
Viele Salate und Gemüse enthalten ein vielfaches an Nitrat als Trinkwasser und gelten als GESUND! Sportler und Fitnessfans mischen sich ihre NO-Booster.
"Die Funktion von NO im Körper
Das NO übernimmt im menschlichen Körper verschiedene biologische Funktionen: Das Stickstoffmonoxid wird vom Endothel (Innenwand) der Blutgefäße als Signalgeber genutzt, der den umliegenden glatten Muskelzellen vermittelt, sich zu entspannen. Infolgedessen erweitern sich die Blutgefäße, und der Blutfluss steigt. Das Stickstoffmonoxid wird auch bei Immunreaktionen produziert, und zwar über Immunzellen, die so genannten Phagozyten (Monozyten, Makrophagen und Neutrophile). Zudem hat es eine toxische Wirkung für Bakterien und andere menschliche Krankheitserreger."
Karl am Acker schrieb am 26.11.2019 18:07 Uhrzustimmen(60) widersprechen(207)
Herr Hofreiter hat wohl zuviele Fernsehreportagen geschaut.
Wenn es vor 30 Jahren mit der Artenvielfalt soviel besser ausgeschaut hat, dann läge die Lösung auf der Hand: Die gleichen Dünge- und Pflanzenschutzmittelverordnungen wie vor 30 Jahren. -. Ich mag allerdings nicht dahin zurück. Vor 30 Jahren wurden noch 300kg N je ha für eine Ertrag von rund 90 dt Mais geworfen. Heute sind wir bei 200N/ha für 110 dt.
Herr Hofreiter hat den Vorwurf der Bauern nicht begriffen oder er weiß es besser und redet schlecht. Egal wie man es nimmt dieser Mann sollte keinen politischen Gestaltungsraum erhalten.
Gruß
  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirtschaft im Wandel - auf der Suche nach dem richtigen Antrieb

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Mehrere Ermittlungen nach Bauernprotesten in Brandenburg

 Entlastung der Landwirte in Sicht?

 EU-Staaten treiben Lockerung von Agrar-Umweltregeln voran

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken