Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.01.2019 | 14:30 | Agrarsubventionen 
Diskutiere mit... 
   1   2

Hogan verteidigt Kappung der Direktzahlungen

Brüssel - EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat die von seiner Behörde vorgeschlagene verpflichtende Obergrenze für die landwirtschaftlichen Direktzahlungen erneut verteidigt.

Kappung Direktzahlungen
Kommission hält an der degressiven Kürzung ab 60.000 Euro und der absoluten Obergrenze bei 100.000 Euro fest. (c) proplanta
In seinerAntwort auf eine schriftliche Anfrage der finnischen Europaabgeordneten von der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE), Elsi Katainen, bekräftigt der Ire das mit einer solchen Obergrenze verbundene Ziel, eine gerechtere und gezieltere Verteilung der landwirtschaftlichen Einkommensunterstützung zu gewährleisten.

Der Kommissionsvorschlag sieht bekanntlich eine ab 60.000 Euro degressiv und ab 100.000 Euro absolut wirksame und verpflichtende Obergrenze pro Betrieb und Jahr vor. Die Entscheidung dazu haben die Staats- und Regierungschefs an sich gezogen; sie soll im Herbst dieses Jahres im Zusammenhang mit der Festsetzung des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) für 2021 bis 2027 getroffen werden.

Hogan weist darauf hin, dass mit der Obergrenze auch der öffentlichen Kritik entgegengetreten werden solle, wonach derzeit die großen landwirtschaftlichen Betriebe besonders hohe Geldbeträge erhielten. Solche Unternehmen hätten jedoch aufgrund von Skaleneffekten einen niedrigeren Bedarf bei der Einkommensunterstützung.

Gelder bleiben im Mitgliedstaat

Zugleich unterstreicht der Agrarkommissar in seiner Antwort, dass negative Auswirkungen auf die Beschäftigung vermieden werden sollen. Daher sei vorgesehen, dass sämtliche Arbeitskosten eines Betriebes einschließlich der Familienarbeitskräfte bei der Obergrenze berücksichtigt werden.

Die durch die Kappung resultierenden zusätzlichen Finanzmittel würden in dem jeweiligen Mitgliedstaat verbleiben, versichert Hogan. Er stellt außerdem klar, dass die durch die Obergrenze freiwerdenden Gelder benötigt würden, um das gegenwärtige Niveau der Direktzahlungen in der Ersten Säule für kleine und mittlere Betriebe trotz der vorgesehenen Agrarbudgetkürzungen zu stabilisieren. Ziel sei es, die „Standardfamilienbetriebe“ in der gesamten Europäischen Union zu erhalten, betont Hogan.

Die EU-Landwirtschaftsminister hatten sich beim Agrarrat im Dezember zu großen Teilen für eine freiwillige Einführung der Obergrenze ausgesprochen. Katainen hatte wissen wollen, inwieweit die EU-Kommission den Mitgliedstaaten Flexibilität bei der Umsetzung der Kappung einräumen wolle.
AgE
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
trakifreund schrieb am 09.01.2019 16:06 Uhrzustimmen(20) widersprechen(7)
Die Kappung der Direktzahlungen ist schon seit 2015 überfällig.
Die bisherige Förderpolitik hat gezeigt, dass Großbetriebe(Konzerne) mit den Fördermitteln Land gekauft haben und nicht selten im Besitz von 400 bis 600 ha und mehr als Eigentum haben.
Es wäre vielleicht sinnvoll, einmal darüber nachzudenken, ob man juristische Personen von der Förderung gänzlich ausschließt. Hier liegt doch die Gefahr, dass ganze Betriebe von der Industrie übernommen werden. Wenn dies geschieht, ist es nicht mehr so interessant, Betriebe zu kaufen und das Land bleibt in Bauernhand.
  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirte sollen länger vereinfacht Staatshilfe bekommen

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 EU-Staaten treiben Lockerung von Agrar-Umweltregeln voran

 Protest am Donnerstag - Landwirte wollen Autobahnbrücken blockieren

 Erneut Sperrungen in Berlin wegen Bauernprotesten

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken