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16.12.2018 | 12:22 | Klimaverhandlungen 

Jährliche Klimakonferenzen sinnvoll?

Kattowitz - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bezweifelt, ob die jährlichen Klimakonferenzen mit Zehntausenden Teilnehmern noch das richtige Format darstellen.

Klimaverhandlungen
(c) kbuconi - fotolia.com
«Die Staats- und Regierungschefs könnten beispielsweise nur alle zwei Jahre zusammen kommen und die großen Linien festlegen», erklärte er am Freitag zum Endspurt der UN-Klimakonferenz in Kattowitz (Katowice). Zu dem Gipfel in Polen sind mehr als 30.000 Teilnehmer und Beobachter angereist. Kleine Konferenzen im Zweijahrestakt würden Müller zufolge den Handlungsdruck erhöhen, in der Zwischenzeit zu echten Fortschritten zu kommen.

Dies würde den Klimaschutz stärken. «Wir müssen schneller und effektiver werden», sagte Müller, der jedoch auf die Notwendigkeit der internationalen Klimaverhandlungen pochte: Sie seien «unverzichtbar», sagte der Minister. «Der Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit.» Zuvor hatte der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber bezweifelt, ob die großen UN-Konferenzen noch Sinn ergeben.

Denn in Richtung einer Senkung der Treibhausgas-Emissionen sei trotz Verhandlungen viel zu wenig geschehen. «Das Format der Klimakonferenzen läuft sich möglicherweise tot», sagte er der dpa. Diese Kritik wies Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth zurück. «Was mich manchmal ein bisschen ärgert, ist, wenn ich von Wissenschaftlern mit großer Reputation höre, dass man sich diese Veranstaltung auch knicken kann», sagte er in Polen, wo seit knapp zwei Wochen 196 Staaten und die EU verhandeln. Es sei gut, dass es brillante Wissenschaftler gebe. «Aber es ist auch gut, dass die keine Politik machen. Dann würde mir echt angst und bange.»
dpa
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