Wer bereits als Kind süßen Tee trinkt, wird später auch viel Zucker wollen, sagt Ernährungsministerin Klöckner. Deshalb soll es jetzt ein Verbot geben. (c) proplanta
Der
Konsum gezuckerter Getränke erhöhe die Gefahr von Karies und späterem Übergewicht. «Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang», erklärte Klöckner am Sonntag in Berlin. Ihr Entwurf für eine Änderung der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung soll nach Informationen der «Bild am Sonntag» am Montag in die Ressortabstimmung unter den Ministerien gehen.
Baby und Kinder brauchten keinen Zucker oder Süßstoffe, sagte Klöckner. «Und wer bereits als Baby an den Geschmack gewöhnt wird, der wird im weiteren Leben aus Gewohnheit wenig Freude an Ungesüßtem haben.» Die ersten 1.000 Tage im Leben seien dafür entscheidend.
Angestammte Ernährungsgewohnheiten später noch zu ändern, sei schwierig. «Richtig und wichtig ist es deshalb, so früh wie möglich die richtigen Weichen für ein gutes Aufwachsen zu stellen.»
Auch Honig, Fruchtsaftkonzentrate und pflanzliche Sirupe sollen als Zusatz in den Tees verboten werden. Zudem sollen Altersempfehlungen auf die Packungen gedruckt werden - Kinder unter vier Monaten sollten die Tees demnach auch ohne Zuckerzusatz nicht trinken. Die Vorgaben sollen nicht nur für Fertigtees gelten, sondern auch für Teebeutel, Pulver und Granulat und Getränke, in denen Tees oder Fruchtsäfte Hauptzutat sind.
Mit Blick auf alle
Lebensmittel, nicht nur die für Kleinkinder, arbeitet die große Koalition derzeit an einem Modell für eine klarere
Nährwertkennzeichnung, das noch dieses Jahr vorgeschlagen werden soll. Klöckner will Zucker, Salz und Fett in Fertiggerichten reduzieren - viele Produkte sollen für den Kampf gegen
Übergewicht bis 2025 neue Rezepturen bekommen.