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02.05.2018 | 08:58 | EU-Haushalt 
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Klöckner wirbt für EU-Agrarzahlungen

Berlin - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat angesichts drohender Kürzungen im EU-Haushalt nach 2020 die wichtige Funktion der Zahlungen an die Bauern hervorgehoben.

EU-Agrarpolitik
(c) proplanta
«Gäbe es die europäische Agrarpolitik nicht, man müsste sie heute erfinden», sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

«Ihre Bedeutung für den Integrationsprozess eines Europas mit sehr unterschiedlichen Regionen wird massiv unterschätzt.» Klöckner bekräftigte das Ziel der Bundesregierung, das jetzige Niveau der EU-Zahlungen zu verstetigen.

An diesem Mittwoch will EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) Vorschläge für die Periode von 2021 bis 2027 vorlegen. Angesichts des Brexits und weiterer Ausgaben etwa für den Schutz der EU-Außengrenzen werden Kürzungen bei den Agrar- und Strukturgeldern erwartet.

Klöckner betonte: «Die europäische Agrarpolitik muss auch genutzt werden, um die ländlichen Räume zu stärken und attraktiver zu machen.» Es gehe um die Anbindung an schnelles Internet, Mobilität und medizinische Versorgung. «Nur so können wir auch dafür sorgen, dass sich niemand angehängt fühlt.»

Grünen-Chef Robert Habeck forderte eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik. «Das Geld sollte nicht an Bodenbesitzer fürs Vorhalten von Boden gehen, sondern endlich gezielt für mehr Tierwohl, Umwelt- und Gewässerschutz eingesetzt werden.»

Das würde Landwirten, die entweder zum Überleben ihre Fläche vergrößern oder ihren Hof aufgeben müssen, auch neue Perspektiven eröffnen. «Und das brauchen wir, gerade weil Bauern den ländlichen Raum weiter prägen sollen - und nicht Agrarkonzerne», so Habeck.

Klöckner sagte, wie bisher für die europäische Integration müsse die Kraft der Agrarpolitik bei der Bekämpfung von Fluchtursachen nun auch nach außen wirken. «Das Know-how unserer Landwirtschaft kann dazu etwa mit Unterstützung für Bauern in Afrika vieles beitragen.»
dpa
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 02.05.2018 16:48 Uhrzustimmen(14) widersprechen(16)
trakifreund, es ist leider Unfug, was Sie da schreiben! Keine Ahnung, was Sie mit der Behauptung sagen wollen, dass die Agrarindustrie (Wer soll das sein?) mit Millionenbeträgen unterstützt wird und eine Kapitalanhäufung auf wenige Personen erfolgt. Die "Masse der bäuerlichen Betriebe" wird nicht durch die Förderpolitik zum Aufgeben gezwungen, sondern durch das System Marktwirtschaft. In Zeiten von moderner Technik, die auch vor der Landwirtschaft nicht halt macht, kann ein kleiner Betrieb z. Bsp. die Technik gar nicht mehr auslasten! Wer will, wer soll in einem kleinen bäuerlichen Betrieb denn überhaupt noch die Arbeit machen, d.h., vom 1.1. - 31.12. jedes Jahr die Tiere versorgen? Wollen Sie das machen? Auch Sonn- und Feiertags? Und weshalb sollen Landwirtsfamilien, die sich zu juristischen Personen zusammengeschlossen haben, um rationeller ihren Betrieb bewirtschaften zu können, von der Förderung ausgeschlossen werden? Es erschließt sich mir nicht!
cource schrieb am 02.05.2018 15:02 Uhrzustimmen(15) widersprechen(14)
bei dem flächenstillegungsprogramm bis 2010 hat auch keiner gejammert, gebt der natur die armen sandäcker zurück, die begüllung von sandäckern zum industriemaisanbau ist eine schande für die gesamte bauernschaft
trakifreund schrieb am 02.05.2018 09:37 Uhrzustimmen(13) widersprechen(13)
in der Förderpolitik muss ein Umdenken einkehren. Es ist nicht vermittelbar, dass die Agrarindustrie mit jährlich Millionenbeträge unterstützt wird, die sie gar nicht benötigt und dadurch die Kapitalanhäufung auf wenige Personen konzentriert wird. Die breite Masse der bäuerlichen Betriebe, die auch das dörfliche Leben prägen
zum Aufgeben gezwungen werden.
Deshalb, Förderung pro Hektar € 500.-- und gedeckelt auf € 100.000,00
je Betrieb.
Juristische Personen gehören gänzlich von der Förderung ausgeschlossen.
agricola pro agricolas schrieb am 02.05.2018 09:10 Uhrzustimmen(23) widersprechen(12)
Niemand thematisiert bislang in dieser sehr einseitigen Diskussion die Wahrheit, nichts als die reine Wahrheit:

Lediglich lächerliche 10% des deutschen Durchschnittseinkommens landen heute noch auf unseren Tellern! - Deutschland zerrt seine Bauern zur Schlachtbank.

Die Prämienzahlungen für die Flächen kassieren mittlerweile u.a. mehr als 60% der Flächeneigentümer, die selbst nicht mehr bewirtschaften. - Warum aber ist DAS so!? WER hat den reichen Investoren auf ihren neuzeitlichen Raubritterstreifzügen quer durch unsere ländlichen Räume diese Schloßportale willentlich weit geöffnet!?

Die aktuell vorherrschenden Konstellationen werden sich jedoch weitaus rasanter verändern, als dies heute noch so einige Protagonisten realiter wahrhaben möchten.

Eine derzeitige Überproduktion, die irrwitzig perverse Selbstverständlichkeit, mehr als EIN DRITTEL unserer Nahrungsmittelerzeugnisse vollkommen schmerzbefreit auf den riesigen Biomüllbergen zu entsorgen, ohne dass selbige je einen Teller gesehen hätten, wird SO mittelfristig garantiert nicht mehr funktionieren. - Mutter Natur schlägt bereits brutalst zurück.

Warum also verteidigt man dato ein solches kränklich schwächelndes System weiterhin mit Zähnen und Klauen, wo alle Bauern sektorenübergreifend zwischenzeitlich absolut auf der Verliererseite geparkt sind, umgeben von unzähligen Wegelagerern, denen einzig danach trachtet, uns mit einem Würgehalsband ausgestattet, an einer extrem kurzen Leine zähmen zu müssen!?

Ob nunmehr aktuell ca. 100.000 Vollerwerbsbetriebe hierzulande eine Versorgungssicherheit für unsere Gesellschaft gewährleisten oder aber ein agrarpolitischerseits nachhaltig forciertes, auf allenfalls die Hälfte reduziertes, vollkommen versklavtes Restvölkchen an Bauern, das werden die Verbraucher selbst kaum zu spüren bekommen.

Welches Klientel ein solcher Umstand allerdings weitaus schmerzlicher mit der vollen Breitseite erfassen wird, ist die Vielzahl jener dato verschmitzt grinsenden Sesselfurzer, wo die eigene Trägheit, gepaart mit dem eisernen Willen, in mangelndem Engagement den Tag verträumen zu dürfen, um am Ende eines solchen „anstrengenden Arbeitstages“ schläfrig müde nach Hause zu gehen. - Genau an derselben nicht selten böswilligen Selbstbedienungsmentalität nagt schon heute brandgefährlich der Zahn der Zeit!!!

Vielleicht verzeichnen in diesem Zusammenhang sodann unsere Berufsgenossenschaften auch wieder fallende Zahlen an Wirbelsäulen-Berufserkrankungen, weil der Bauernstand aus seiner eingepeitschten Bücklingshaltung zurückfindet zu einem sowohl physisch als auch psychisch äußerst wohltuenden aufrechten Gang.

Mir kommen dabei die Worte von Benjamin Franklin in den Sinn:

„Wer die FREIHEIT aufgibt, um SICHERHEIT zu gewinnen, wird am Ende dauerhaft beides verlieren!“ / Es grüßen Ihre deutschen Bauern!!!
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