Nach dem Verbot von Neonikotinoiden beim Beizen von Saatgut müsse es möglich sein, dass neue verträgliche Mittel schneller zugelassen werden, sagte der CDU-Politiker bei der Vorstellung der sächsischen
Erntebilanz am Montag in Claußnitz (Landkreis Mittelsachsen).
Neonikotinoide sind Insektengifte, die unter anderem für ein
Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Beim Raps wurde er gegen die
Schädlinge Rapserdfloh und Kleine
Kohlfliege eingesetzt.
In Sachsen sind die Erträge beim Raps seit dem Höchststand von 46,0 Dezitonnen je Hektar 2014 rückläufig. Weil der Raps eine Winterfrucht sei, müsse der Rückgang auch andere Ursachen haben als die Trockenheit, sagte Schmidt.
Laut
Landesbauernverband lag der Ertrag für 2019 bei 33,3 Dezitonnen je Hektar. Nach dem Dürrejahr 2018 mit 30,4 Dezitonnen pro Hektar wurde damit wurde das gleiche Ergebnis erreicht wie 2017.
Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte Raps kürzlich als «unser Sorgenkind» bezeichnet.
Landesbauernpräsident
Wolfgang Vogel sprach sich für die Behandlung von
Rapssaatgut mit Pflanzenschutzmittel aus. «Bester Schutz für Insekten und Pflanzen ist die Beize», sagte der Landwirt. Derzeit müssten die Pflanzen auf den Feldern drei bis sechsmal behandelt werden.
Laut Manfred Uhlemann, Hauptgeschäftsführer des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB), steigen so die Kosten. «Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, wird der
Rapsanbau weiter zurückgehen», sagte er. Raps ist wichtig unter anderem für Öle,
Biodiesel und als Startkultur für Insekten, insbesondere Bienen.
Wie beim Raps haben Sachsens
Bauern auch bei Getreide eine teils unbefriedigende Ernte bilanziert. Zwar seien die Erträge überwiegend besser als im Dürrejahr 2018, blieben aber hinter dem sechsjährigen Durchschnittswert zurück.
«Sachsenweit herrscht insgesamt ein unterdurchschnittliches Ertragsniveau», sagte Vogel. Während es in den Gebirgsregionen vernünftige Erträge gegeben habe, sei die Region um Leipzig und in Nordsachsen «jenseits von gut und böse» gewesen, erklärte er.
Wegen der Trockenheit nach dem kühlen und feuchten Mai liegt der Ertrag bei der
Sommergerste mit 50,8 Dezitonnen je Hektar noch unter dem Ergebnis von 2018 (54 dt/ha). Der Mittelwert liegt bei 55,4 Dezitonnen pro Hektar. Lediglich die
Wintergerste hat mit 73,1 Dezitonnen pro Hektar den Mittelwert von 71,3 Dezitonnen pro Hektar übertroffen. Einbußen gab es auch beim Weizen und beim Roggen.