«Wir wollen den Trend stoppen, dass wir immer weniger
Betriebe haben», sagte der FDP-Abgeordnete und Viehhalter Marco Weber. Dazu müsse die junge Generation motiviert werden, die Betriebe fortzuführen. Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Horst Gies, sagte, es sei beängstigend, dass pro Jahr 300 bis 400 landwirtschaftliche Betriebe verloren gingen.
«Die Agrarwirtschaft ist systemrelevant», sagte
Landwirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) und nannte neben der
Ernährung die Erhaltung von Kulturlandschaften und die Bedeutung für den Tourismus. Landwirtschaftliche Betriebe müssten die Möglichkeit haben, über faire Erzeugerpreise ökonomisch erfolgreich zu sein.
Ansonsten werde es zunehmend zu Betriebsaufgaben kommen. «Wir können von den Landwirtinnen und Landwirten nicht erwarten, dass sie ehrenamtlich tätig sind.» Solange es keine auskömmlichen Preise gebe, seien staatliche Direktzahlungen weiter nötig.
Die Zahl der Betriebe in Rheinland-Pfalz ist seit 2010 um 2,5 Prozent auf gut 16.000 gesunken, die durchschnittliche
Betriebsgröße aber um 23 Prozent auf 42,2 Hektar gestiegen. Die Auswirkungen des Russland-Embargos und des Preisverfalls von Milch in den Jahren 2014 bis 2016 seien inzwischen überwunden, heißt es in dem Bericht. «Stattdessen treten aber zunehmend die Klimaveränderungen als Einflussfaktor auf den Agrarmärkten auf.»
Die Gewinne der Betriebe stiegen 2017 um durchschnittlich 10,3 Prozent auf 68.300 Euro. Bei Weinbaubetrieben waren es im
Schnitt rund 85.000 Euro, im
Ackerbau lediglich 41.300 Euro.