Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.10.2019 | 00:33 | Landwirte und Bürger 

Staatsregierung will im Volksbegehren versöhnen

München - Mit einer großangelegten Imagekampagne und einem massiven Einsatz für regionale Lebensmittel will die Staatsregierung der Landwirtschaft in Bayern demonstrativ den Rücken stärken.

Artenschutz
Das Volksbegehren und das Gesetzespaket für mehr Artenschutz hatte für viel Ärger und Verunsicherung unter den Bauern im Freistaat gesorgt. Nun will die Staatsregierung alle Seiten ein Stück versöhnen - und dabei Stadtbevölkerung und Landwirtschaft einander näherbringen. (c) proplanta
Damit reagieren CSU und Freie Wähler auch auf manche Verwerfungen zwischen Regierung und Landwirten wegen des Gesetzespakets für mehr Artenschutz, das in diesem Jahr für viel Ärger und Verunsicherung in der Landwirtschaft gesorgt hatte. Man wolle Stadt und Land wieder zusammenbringen, sagte Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München.

Die Image- und Informationskampagne soll vor allem die Menschen in den Städten für die Belange und die Sorgen der Landwirte und bäuerlichen Familien sensibilisieren.

Geplant sind nach den Worten Kanibers beispielsweise eine provokante Plakatkampagne, vor allem aber möglichst viele Begegnungen zwischen Landwirten und Verbrauchern: In München soll es einen neuen Schaubauernhof innerhalb der Stadtgrenzen geben.

Die Fläche dafür werde noch gesucht, sagte Kaniber, diese solle aber «mitten in München» liegen. Außerdem soll das Programm «Erlebnis Bauernhof» in den bayerischen Schulen ebenso ausgeweitet werden wie das Programm «Urlaub auf dem Bauernhof».

Zudem will die Staatsregierung noch mehr als bisher für regionale Lebensmittel werben. In Supermärkten könne es beispielsweise ein «Bayern-Regal» geben, sagte Kaniber. Geplant sind zudem mehr Bauernmärkte, mehr Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten oder auch mehr Regionalität in Kantinen. Konkret sollen Kantinen demnach dabei unterstützt werden, das Ziel eines 50-Prozent-Anteils an regionalen und/oder ökologischen Lebensmitteln zu erreichen.

Kaniber erklärte, in der Diskussion um das Artenschutz-Gesetzespaket hätten viele Landwirte den Eindruck gehabt, sie würden in der Bevölkerung nur noch als «Bodenvergifter, Tierquäler oder Subventionseinstreicher» angesehen. Dieses Bild sei «einfach nicht real», betonte sie und verwies darauf, dass viele Landwirte sich schon sehr lange und engagiert für mehr Artenschutz einsetzten.

Kaniber räumte aber auch ein, dass manche Punkte im Artenschutz-Gesetzespaket die Landwirte umtrieben. Deshalb sei der aktuelle Kabinettsbeschluss auch eine «vertrauensbildende Maßnahme, dass die Bauernschaft sieht, dass wir hinter ihnen stehen».
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Möglicher Durchbruch bei Erweiterung von Nationalpark

 140 Anträge für Sofortförderprogramm

 Amphibienwanderung in vollem Gange

 Düstere Aussichten für Deutschlands einzige frei lebende Wisent-Herde

 Nicht genug Vogelschutz: Brüssel eröffnet Verfahren gegen Deutschland

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen