„Mit der
Umverteilung der Agrarförderung werden den Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern kurzfristig fest eingeplante Finanzmittel entzogen“, sagt
Bauernpräsident Detlef Kurreck. „Nach den Einbußen durch die
Dürre im vergangenen Jahr und die durchwachsene Ernte in diesem Sommer sind viele Landwirtschaftsbetriebe in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Die geplanten Abstriche an der Agrarförderung sind da ein weiterer schmerzhafter Einschnitt.“ Mit dem heute beschlossenen Gesetzespaket treibt die Politik außerdem die Spaltung der Gesellschaft weiter voran. „Wieder sieht es so aus, als ob die Menschen im ländlichen Raum allein für das grüne Gewissen der Gesellschaft herhalten müssen. Die regionale Landwirtschaft soll Ergebnisse liefern, wer am Ende die Rechnung bezahlt – darüber wird nicht gesprochen“, so der Bauernpräsident.
Der
Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern bezweifelt außerdem, dass mehr Gesetze für einen besseren Insektenschutz sorgen. „Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern erbringen bereits jetzt auf fast 400.000 Hektar
Ackerfläche Leistungen für die Umwelt. Das Engagement reicht vom Anbau vielfältiger Kulturen (141.000 Hektar) über das Anlegen von Blühflächen und –streifen (7.800 Hektar) bis hin zur ökologischen Bewirtschaftung von rund 170.000 Hektar im Land. Wenn wir diesen Weg weiter beschreiten wollen, brauchen wir tragfähige Finanzierungskonzepte und nicht die Androhung von Strafen.“
Wenige Tage nach der Einstellung der
Schweineschlachtung in Teterow betrachten die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern auch das geplante
Tierwohllabel aus einem regionalen Blickwinkel. „Für die Schweine aus unserem Land wird der Weg zum
Schlachthof erst mal ein Stück weiter“, so Bauernpräsident Kurreck. „Das lässt sich nicht durch mehr Platz in den Ställen ausgleichen.“ Zudem schafft das staatliche Tierwohllabel keine volle Transparenz für Verbraucher. Es ist daher zu bezweifeln, dass es vom Markt angenommen wird. Sinnvoller ist es nach Ansicht des Bauernverbandes das erfolgreiche Label der
Initiative Tierwohl, ein
Zusammenschluss der Landwirtschaft,
Fleischwirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels, weiter voranzutreiben.