Dürresommer werden in Mitteleuropa häufiger, Leidtragende sind vor allem die Bauern. Doch versichert gegen Dürre sind die wenigsten deutschen Landwirte - anders als in Österreich oder Frankreich. Mit staatlicher Hilfe könnte sich das ändern. (c) proplanta
Die Länder empfahlen der großen Koalition am Freitag in Berlin mit Mehrheitsbeschluss im Bundesrat, die
Bauern beim Abschluss so genannter Mehrgefahrenversicherungen finanziell zu unterstützen. Das sagte ein Sprecher des bayerischen Agrarministeriums in München nach der Abstimmung.
Diese Art der Versicherung deckt mehrere Gefahren ab, darunter Sturm,
Hagel und Dürre. Staatszuschüsse für den
Versicherungsschutz der Bauern gegen
Dürre gibt es in vielen Ländern von Indien über Österreich bis in die USA - denn die Policen sind sehr teuer.
In Deutschland ist deswegen nur eine ganz kleine Minderheit der Bauern gegen Dürre versichert, obwohl die Sommer in Mitteleuropa trockener werden. «Die Landwirtschaft ist immer häufiger Wetterextremen ausgesetzt», sagte
Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) dazu.
Die Bauern müssten selbst die Verantwortung für das
Risikomanagement tragen. Doch weil die Risiken durch den
Klimawandel kaum noch beherrschbar seien, müssten neue Wege gegangen werden.
Kaniber argumentiert, dass die Versicherung sinnvoller und schneller sei als staatliche Nothilfen, wie es sie in den vergangenen Jahren gab: «Im Schadensfall erhalten die Versicherten viel schneller Geld als über staatliche Hilfsmaßnahmen, denen jedes Mal neu komplizierte Vorbereitungs-, Finanzierungs- und Abwicklungsfragen vorausgehen müssen.»
Keine Mehrheit im
Bundesrat fand nach Angaben des Ministeriums allerdings die zusätzliche bayerische Forderung, dass der Bund auch Geld für die
Mehrgefahrenversicherung bereitstellen soll.