Begründet wurde dies mit zusätzlichen Belastungen durch den
Herdenschutz vor Wolfsangriffen.
Die traditionelle Weidetierhaltung mit Ziegen und Schafen erhalte wertvolle Kulturlandschaften wie Heide, Trocken- und Halbtrockenrasen, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne). Diese Flächen bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten wie Zauneidechse und Feuerfalter, Küchenschelle und Helmknabenkraut einen wertvollen Lebensraum.
«Für diese Leistung müssen Schaf- und Ziegenhalter auch ordentlich honoriert werden», forderte Höfken. Jetzt müsse Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (
CDU) diesen Beschluss auch umsetzen.
Schäfer haben im vergangenen Jahr im Mainzer Regierungsviertel mit einem Schafbock für die Einführung einer Weidetierprämie demonstriert. «Bei einem Einkommen zum halben Mindestlohn ist meine Existenz gefährdet», sagte damals die Trierer Schäferin Lisa Vesely. «Ich will meinen Beruf aber auch noch in 35 Jahren ausüben.»
In Rheinland-Pfalz gibt es noch 60 bis 80 Vollerwerbsschäfer. In den 1980er Jahren waren es nach Angaben des rheinland-pfälzischen Landesverbandes der Schafhalter/Ziegenhalter und
Züchter noch mehrere Hundert Betriebe. Die Zahl der Mutterschafe ist von 1995 bis 2017 um die Hälfte auf 50.000 gesunken.