Nach einem Vorschlag der
EU-Kommission sollen die deutschen Bauern künftig weniger Geld aus dem EU-Haushalt bekommen als bisher.Diese Pläne will
Bauernpräsident Joachim Rukwied nicht einfach hinnehmen.
Rukwieds Forderung nach einem weiterhin starken EU-Agrarbudget steht im Zentrum des zweitägigen Treffens in Hessens Landeshauptstadt. Daneben will der Präsident die Zukunftsperspektiven der deutschen Landwirte beim
Pflanzenbau und in der Tierhaltung präsentieren und die Bedeutung der Digitalisierung für die Bauern in ländlichen Regionen herausstellen.
Nach einem Vorschlag der EU-Kommission sollen für die deutschen Bauern von 2021 bis 2027 rund 41 Milliarden Euro bereitstehen. Im Finanzrahmen von 2014 bis 2020 sind noch rund 44,1 Milliarden Euro verfügbar. Geplant ist zudem, dass die Direktzahlungen an die Bauern künftig etwa an
Umweltmaßnahmen gekoppelt werden sollen und es eine verpflichtende Obergrenze für die Gelder gibt. Rund 700 Delegierte und 300 Gäste werden zu dem Bauerntag erwartet.
Am Mittwoch wird nach der Grundsatzrede des seit 2012 amtierenden
Rukwied auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (
CDU) sprechen und von der Situation der hessischen Landwirtschaft berichten. Die schwarz-grüne Koalition hat sich auch die Förderung der Ökolandwirtschaft auf die Fahne geschrieben. Mit einem Anteil von 13,5 Prozent Ökoanteil an der landwirtschaftlichen Fläche belegt das Gastgeberland bundesweit einen Spitzenplatz.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wird am zweiten Tag des Bauerntags zu den deutschen Landwirten sprechen und die Position der Bundesregierung für die künftige
Agrarpolitik erklären. Am Donnerstag will der Verband auch eine sogenannte «Wiesbadener Erklärung» mit den Kernforderungen der deutschen Landwirte vorlegen. Der Deutsche
Bauernverband vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 300.000 Landwirten und ihren Familien.