Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.07.2019 | 07:00 | Nitratbelastung 

Zu viel Nitrat im Grundwasser - Brüssel droht mit Zweitverfahren

Berlin - Im Streit um Nitrat im Grundwasser und Regeln fürs Düngen befürchtet die Bundesregierung nach Angaben aus Regierungskreisen weiteren Ärger aus Brüssel - sieht die Verantwortung aber auch bei den Bundesländern.

Nitratbelastung
(c) proplanta
Aus Kreisen hieß es am Mittwoch, die EU-Kommission kritisiere insbesondere, dass bisher nur sieben Bundesländer eine Verordnung zur Ausweisung «roter Gebiete» vorgelegt hätten, in denen die Belastung besonders hoch ist und strengere Regeln für das Ausbringen etwa von Gülle gelten sollen. Im Fokus steht vor allem Niedersachsen - dort soll es nach Angaben der Landesregierung vom Mittwoch erst im Herbst so weit sein. Zuerst hatte die «Neue Osnabrücker Zeitung» berichtet.

Informationen zu Vertragsverletzungsverfahren gibt die EU-Kommission in der Regel donnerstags bekannt. Deutschland drohen ein sogenanntes Zweitverfahren und teure Strafzahlungen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die Vorschriften fürs Düngen und damit den Schutz des Wassers vor zu viel Nitrat zu lax seien.

Das Urteil bezog sich zwar auf Düngeregeln, die zum Zeitpunkt der Entscheidung schon überholt waren - Brüssel verlangt aber weitere Nachbesserungen, die die Bundesregierung auch schon angestoßen hat. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte in einem Brief vom 8. Juli an die Bundesländer darauf hingewiesen, dass es bei der Umsetzung auf Länderebene hapert.

Nitrat ist wichtig für das Wachstum von Pflanzen, schadet aber der Natur, wenn zu viel davon in den Boden und ins Wasser gelangt. Wenn die Kommission beschließt, ein Zweitverfahren einzuleiten, schickt sie zunächst ein Mahnschreiben. Die Bundesregierung hat dann zwei Monate Zeit zu antworten. Sollte die Kommission damit nicht zufrieden sein, kann sie den Europäischen Gerichtshof anrufen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ministerin sieht positiven Trend bei Belastungen durch Düngung

 Rote Gebiete: Klagen von drei Landwirten in Bayern abgewiesen

 Richter diskutieren heftig über bayerische Düngeverordnung

 Klage der Umwelthilfe zu Gewässerschutz vor NRW-OVG gescheitert

 Verwaltungsgerichtshof verhandelt über bayerische Düngeverordnung

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken