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18.12.2018 | 01:26 | Umweltverträglichkeitsprüfung 
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84.999 Hennen - Umweltprüfung knapp umgangen

Schwerin - Der Investor einer riesigen Anlage für die Jungehennenaufzucht zwischen Schwerin und Hagenow umgeht die Prüfpflicht zur Umweltverträglichkeit um ein einziges Huhn.

Hennenaufzucht
Investor umgeht Umwelt-Prüfung um ein Huhn. (c) proplanta
Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Montag mitteilte, sollen in der Farm in Hoort jährlich knapp 255.000 Legehennen aufgezogen werden, 84.999 Tiere je Durchgang. Ab 85.000 Tierplätzen ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben, wie die BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag sagte. Am Montag endete die Frist für Einwendungen beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg.

Cwielag nannte das Vorhaben eine Mogelpackung und kritisierte, dass das StaLU den Antrag angenommen hat. Es sei erkennbar, dass der Antragsteller eine umfassende Prüfung umgehen wolle. Wenn Genehmigungsverfahren so ablaufen, werde es Großinvestoren einer industrialisierten Tierhaltung extra einfach gemacht und Anwohnern extra schwer. «So bekommen wir keinen Dialog zwischen Bürgern und Landwirtschaft», sagte Cwielag.

Aus der Anlage sollen mindestens 1.300 Tonnen Kot pro Jahr in der Umgebung ausgebracht werden. Aufgrund des sandigen Bodens in der Umgebung bestehe eine besondere Gefahr der Nährstoffauswaschung in das Grundwasser. Grundwasser-Messstellen östlich und westlich des geplanten Anlagenortes hätten bereits 2010 die gesetzlichen Grenzwerte überschritten.

Zudem müssten Anwohner mit Belastungen der Luft aus der Anlage und mit Mist-, Tier- und Futter-Transporten rechnen. Die Straßen seien nicht für diese Belastung ausgelegt.
dpa/mv
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Kommentare 
Matthias Merholz schrieb am 18.12.2018 16:13 Uhrzustimmen(7) widersprechen(12)
Was erwachtet man von einer LW die immer mehr vom Kapital beherrscht wird? Sind das noch kleine Landwirtschaftliche Betriebe? Bestimmt nicht. Das Konzerne, die nicht Tier- oder Menschenwohl im Sinn haben, sondern Kapitalwohl.
Ändern kann das der Gesetzgeber, wobei da nicht zu viel zu erwarten sei, denn die Partei, die bislang meist den Minister stellt, hat m.E. noch nie darin vernünftig begabt gehandelt. Und das C im Parteiname, das ist wirklich auch darin eine Frechheit.
Zweitens kann jeder Verbraucher, das sind wir alle, was dagegen tun, wenngleich nur kleine Schritte, indem er seine Ernährung ändert, bzw. seinen Einkauf so einrichtet, dass er solche Lbm kauft, die nicht aus solch einem Anbau stammen. Leider ist da auch nicht so viel zu erwarten, schon gar nicht bei Landwirten, denn diejenige die mir bekannt sind, die rufen bei Aldi und Konsorten.
Sorry, Landwirte, aber ihr sägt euch selber den Ast ab, auf dem ihr sitzt!
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