Ursachen waren ein europaweit umfangreiches Angebot. Über die Feiertage stauten sich ob der wenigen Schlachttage in KW 52 und KW 1 die Schweine. Dadurch steigen auch die Schlachtgewichte an. Normalisiert hat sich der Druck auf der Angebotsseite erst in KW 4.
Auf der Nachfrageseite klagen die großen
Schlachtereien europaweit über Probleme im
Fleischhandel und über eine schleppende Nachfrage. Neben höheren Verbraucherreisen leistet dazu die laufende negative Berichterstattung in den Medien über die Schweinhaltung und vermeintlich negative Auswirkungen des Schweinfleischkonsums ihren Beitrag.
In Deutschland gingen die Schweinfleischeinkäufe der privaten Haushalte 2018 bis einschließlich November um 3,3 % zurück. Geflügelfleisch (-0,7 %) und Rindfleisch (-2,0 %) war von der Kaufzurückhaltung deutlich weniger betroffen.
Seit KW 4 pendelt das Angebot an schlachtreifen Schweinen zurück, in KW 5 wurden als Basis für den
Vereinigungspreis sogar 6,9 % weniger Schweine gemeldet, auch die Schlachtgewichte pendeln weiter zurück. Dennoch gelang es der Grünen Seite gestern wiederholt nicht, den
VEZG-Preis anzuheben.
Im Gegenteil, die
Schlachtunternehmen drohten im Falle einer Anhebung unveränderte Hauspreise an. So bleibt nur, für die nächste Woche auf den dringend notwendigen Preisanstieg zu hoffen.
In KW 04 wurden in dem seit 1.1.2019 zusammengelegten neuen Marktgebiet Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen für 79.257 Schlachtschweine der Handelsklassen S-P im
Schnitt 1,42 €/kg SG bezahlt.
Bio-Schlachtschweine aller Handelsklassen erlösten im Dezember 2018 in Deutschland 3,61 €/kg SG (-8 ct/kg gg. Vj.). Hier hat sich seit Herbst 2018 Preisdruck aufgebaut, nachdem das Angebot um geschätzte 20 - 30 % ausgedehnt wurde und nicht vertragsgebundene Ware zunehmend schwerer abzusetzen ist.
Ferkel
Die Ferkelerlöse steigen seit Mitte Oktober an, stoßen in Ihrer Entwicklung aber zunehmend an die, durch die unveränderten
Schweinepreise gesetzte, Decke.
Die
Schweinemäster sind auf Grund der winterlichen Witterung und der drohenden Auskühlung der Ställe, aber auch wegen der zurückgehenden Ferkelstückzahlen mehr und mehr gezwungen ein größeres Stück vom insgesamt zu kleinen Kuchen abzutreten.
Auch in der laufenden Woche fließen die Ferkel dank der geringeren Stückzahlen der meist lebhaften Nachfragekleines problemlos ab, dennoch sind
Mäster zunehmend nicht mehr bereit, mehr zu bezahlen. Wenn die Schweinepreise in den nächsten Wochen anziehen, dürften die
Ferkelpreise dem weiter folgen.
In Baden-Württemberg wurden in KW 04 für Ferkel mit 25 kg in der 200er-Gruppe im Schnitt 42,3 €/ Ferkel bezahlt, in KW 05 wurde +0,50 € notiert. Damit liegen die Ferkelpreise in Baden-Württemberg derzeit beachtliche 3,80 €/Ferkel über der in Nord- und Ostdeutschland als Basis gesetzten VEZG-Preisempfehlung.
Bio-Ferkel kosteten im Dezember 2018 unverändert 143 €/Stück.