Das geht aus dem jüngsten Bericht der bei der Agrarbehörde FranceAgriMer angesiedelten Preisbeobachtungsstelle für
Lebensmittel (OFPM) hervor. Die tatsächlich anfallenden Kosten würden nicht abgedeckt, wenn Arbeits- und Kapitalaufwand in die Rechnung vollständig einbezogen würden, erklärte OFPM-Präsident Philippe Chalmin diese Woche bei der Vorlage des Berichtes. Lediglich die
Schweinemäster hätten im vergangenen Jahr positive Nettomargen erzielen können.
Der Rindfleischsektor wirtschaftet Chalmin zufolge „strukturell negativ“ und habe seit Beginn der Tätigkeit der OFPM vor acht Jahren die
Produktionskosten nie durch die Erlöse decken können. In der
Milchproduktion habe sich die Situation 2017 nach zuvor zwei Jahren mit rückläufigen Einkommen zwar verbessert, sei aber immer noch nicht positiv zu bewerten. Auch beim
Weichweizen habe sich die Situation dem Gleichgewicht angenähert, bleibe aber negativ, so der OFPM-Präsident.
Laut den Angaben der Preisbeobachtungsstelle sind die Erzeugerpreise in Frankreich 2017 im Vergleich zum Vorjahr im
Schnitt um 3 % angestiegen. Für
Schweinefleisch wurde 6 % mehr erlöst; die Produktionskosten entwickelten sich in diesem Sektor zugleich weitgehend stabil. Die durchschnittliche Nettomarge pro
Schlachtkörper stieg der OFPM zufolge um 15 Cent und bewegte sich damit das zweite Jahr in Folge aufwärts.
Beim Rindfleisch kletterten die Erzeugerpreise im Mittel um 3,6 %; die Produktionskosten bewegten sich hier nur geringfügig nach oben. Über den höchsten Aufschlag bei den Preisen konnten sich nach Angaben der Preisbeobachtungsstelle die Milchbauern freuen, wobei die Steigerung von 13 % der im Kontext der sehr niedrigen Preise des Vorjahres zu sehen sei. Mit 344 Euro pro 1.000 l seien die Produktionskosten für die
Rohmilch nahezu unverändert geblieben.
Das galt laut OFPM auch für die Erzeugerpreise für Obst und Geflügel, während die Produzenten von Hartweizen im Schnitt einen Abschlag von 7 % hinnehmen mussten, und das bei bereits niedrigen Einnahmen im Vorjahr. Die Erlöse für Gemüse gingen um 5 % zurück.