Unter der Marke «Die Landwirte» werden Handelsketten mit Waren direkt von den Höfen beliefert, sagte der Geschäftsführer der Landwirte GmbH mit Sitz in Putlitz (Prignitz), Karl-Georg Ferber.
Bislang hatten sie ihre Produkte - Kartoffeln, Getreide und Gemüse - direkt an den Großhandel verkauft. Die weitere Vermarktung sei dann in dessen Regie gelaufen. «Die Verbraucher wussten in der Regel nicht, wo genau die Kartoffeln herstammen, die sie kaufen», sagte Ferber.
Insgesamt 18 landwirtschaftliche Betriebe und vier Produktions- und Weiterverarbeitungsfirmen, darunter auch die Landwirte GmbH, gehören zur KTG Gruppe (Hamburg) - mit rund 40.000 Hektar
Ackerland europaweit einer der größten Agrarkonzerne. Es ist das einzige börsennotierte Agrarunternehmen Deutschlands.
Zunächst beteiligen sich unter anderem die KTG-Töchter Anklamer Ölmühle, die PAE Betriebe Putlitz, die Tiefkühlmanufaktur im thüringischen Ringleben und eine Müsli- und Müsliriegelmanufaktur aus Bayern. Angeboten werden Kartoffeln, verschiedene Müslis, Rapsöl sowie küchenfertige tiefgekühlte Kartoffel- und Gemüsegerichte. «Wir können somit die gesamte Wertschöpfungskette abdecken», sagte Ferber.
Zudem sollen die Kunden erfahren, wo die gekauften Produkte herkommen und wer sie produziert habe. «Wir setzen auf Herkunft», sagte er. «Aufgrund der Größe unseres Unternehmens können wir zuverlässig gleichmäßige Mengen liefern.» Das sei ein wichtiges Kriterium, um einen Platz im Supermarkt zu erlangen. Das Unternehmen erhofft sich von der Veredlung der
Agrarprodukte Synergieeffekte.
Die Kartoffeln stammen beispielsweise von Äckern des Putlitzer Kartoffelbetriebes im Nordwesten Brandenburgs. Auf knapp 6.500 Hektar werden in der Prignitz mehrere Sorten angebaut, davon auf etwa 3.000 Hektar ökologisch.
Das Konzept «Die Landwirte» soll nach Angaben von Ferber ausgebaut werden. «Wir denken über weitere Endprodukte nach», sagte er. Genaue Vorgaben über den Anteil der «Landwirte»-Produkte am Gesamtprogramm des Unternehmens gebe es nicht. «Wir testen die Möglichkeiten.» Die Thüringer Tiefkühlprodukte seien bereits von verschiedenen Lebensmittelketten gelistet. (dpa)