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13.02.2019 | 08:33 | EU-Subventionen 
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Agrarwirtschaft für Abschaffung der Agrarsubventionen

Berlin - Nach Umweltschützern haben nun auch Vertreter der Agrarwirtschaft eine grundlegende Reform der EU-Agrarsubventionen gefordert.

Agrarsubventionen abschaffen
Agrarwirtschaft will Abschaffung milliardenschwerer EU-Subventionen. (c) proplanta
Die milliardenschweren Direktzahlungen müssten Stück für Stück abgeschafft werden, sagten die Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und des Öko-Anbauverbandes Bioland der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch). «Eine pauschale Flächenbeihilfe hilft am Ende nur den Verpächtern, nicht aber den Bauern», sagte DLG-Präsident Hubertus Paetow.

Bioland-Chef Jan Plagge sagte, die Zahlungen müssten an gesamtgesellschaftliche Leistungen der Landwirtschaft etwa für den Umwelt- oder Tierschutz gekoppelt werden, nicht aber an der Fläche. Die Idee der EU-Kommission, die Zahlungen zu deckeln, lehnten Paetow und Plagge ab.

Bis 2034 sei das Ziel realistisch, die Subventionen abzubauen, sagte Paetow. Bis dahin hätten die Betriebe Zeit, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Angepeilt werden müsse eine nachhaltigere, gesellschaftlich akzeptierte wie auch international wettbewerbsfähige Landwirtschaft.

Zuletzt hatten die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung und die Naturschutz-Organisation BUND kritisiert, die derzeit fast 60 Milliarden Euro Fördergelder pro Jahr kämen hauptsächlich industriellen Großbetrieben zugute. In der EU wird derzeit über die Verteilung der Agrargelder ab 2021 diskutiert. An der Flächenbindung soll nach den aktuellen Plänen aber festgehalten werden.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 19.02.2019 11:51 Uhrzustimmen(15) widersprechen(15)
"Es ist ein großes Ding, immer zu Zwein zu sein." (Nietzsche)

Erstaunlich, wer sich hier welcher Pseudonyme bedient. ;-)

Nein, agricola II, Ihre gedanklichen Ansätze sind falsch! - Weg mit dem Prämienmoloch insgesamt, streichen für ÖKO und konventionelle Betriebe gleichermaßen, rigoros.

Der Bauer als freier Unternehmer am Markt, das sollte unsere gemeinsame Maxime sein, an der wir uns in vorderster Priorität orientieren.

Ich glaube, an Ihnen ist vollumfänglich vorbeigezogen, welches administrative Zwangskollektivierungsmodell man sich derzeit für das gemeine Bauernvolk schlechthin ausdenkt!? - Zukunftsperspektiven für unsere deutschen familiengeführten Bauernhöfe sehe ich dergestalt jedenfalls nicht, selbst ausgestattet mir üppigsten Prämien nicht!!!

Wir steuern wieder, behaftet mit gefährlichen Scheuklappen, auf Zeiten der Feudalherrschaften zu. Damals mussten die Bauern, sobald die Herrschaft rief, ohne Aufmucken zu Hand- und Spanndiensten antreten. Genau eben solche Systeme sind jedoch über kurz oder lang brutal gescheitert. Dennoch verlustiert sich selbst unser wissenschaftliche Beirat alternativlos bevorzugt in derartig riesigen Rückschritten, anstatt seiner Wissenschaftlerehre endlich gerecht zu werden, um die modernen landwirtschaftlichen Produktionssysteme in einer ökologischen Nachhaltigkeit voranbringen zu wollen, ohne die Ökonomie der Bauernhöfe gänzlich auszublenden.

Um nun mit den Worten Nietzsches auch enden zu wollen:
"Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können."
Agricola schrieb am 19.02.2019 02:33 Uhrzustimmen(11) widersprechen(11)
eine Förderung der Landwirtschaft gehört an die sozialversicherten Arbeitskräfte gekoppelt. Z. Bsp. 10 000 Euro pro Voll Ak. In dem Zusammenhang sollte auch die Beiträge zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung umgestellt werden, ähnlich wie im bei selbständigen Gewerbetreibenden und nicht alles auf die Ha bezogen.
Wenn z. Bsp. ein neues BMW Werk gebaut wurde gab es auch Förderungen ohne daß die eine Leistung für die Umwelt bringen mussten. Bei der Industrie zählt nur die Zahl der Beschäftigten. In diese Richtung sollte man in der Landwirtschaft auch gehen. Viele Bauern sind arbeitswirtschaftlich ausgelastet und geben ihre Prämien den Verpächtern anstatt sich einen Mitarbeiter anzustellen.
trakifreund schrieb am 17.02.2019 14:42 Uhrzustimmen(14) widersprechen(5)
Die Direktzahlungen sollten von der Fläche auf >Bteriebe umgestellt werden. Wenn man die bäuerliche Landwirtschaft fördern will, ist die unumgänglich.
Wie bereits schon diskutiert, eine Obergrenze von € 60.000.-- pro Betrieb, wobei der Hektar mit € 300,-- bewertet werden sollte. Demnach würde ein Betrieb mit 200 ha die volle Prämie pro Hektar erhalten würde.
Wer 2000 ha bewirtschaftet würde eben auch nur € 60.000.-- bekommen.
Mit dieser Maßnahme würde man die kleinen bäuerlichen Betrieben das
Überleben sichern.
Industrielle Landwirtschaft braucht keine Mensch.
Karl am Acker schrieb am 13.02.2019 19:26 Uhrzustimmen(19) widersprechen(11)
Ich als Landwirt würde es begrüßen, wenn die Direktzahlungen eingestellt würden. Je eher desto besser. Für 2019 gar kein Fiona mehr, wirtschaften wie ich will.... ach ich komme ins träumen.
carpe diem schrieb am 13.02.2019 17:10 Uhrzustimmen(39) widersprechen(2)
Das die Fördergelder größtenteils zu den Verpächtern weitergeleitet werden ist leider traurige Realität und auf die Hektar-Geilheit (Dummheit) vieler Berufskollegen - aber auch auf die Betreiber z.B. von Biogasanlagen zurückzuführen. Auf jeden Fall ist die Quersubventionierung von Pachtzahlungen ein riesiges Problem.
kurri Altbauer schrieb am 13.02.2019 16:08 Uhrzustimmen(87) widersprechen(7)
Betr. Abschaffung der "Milliarden schweren Agrarsubventionen".

Es ist schon ein starkes Stück, wenn der DLG Präsident solche Äußerungen von sich gibt. Hat er eigentlich vergessen wie es zu diesen "Agrarsubventionen" gekommen ist? Auf Drängen der WTO wurden die Getreidepreise praktisch halbiert. Der Weizen brachte 2009 nur noch 9,80 € per dt.
1950 brachte der Weizen noch 22,55 €, von DM auf € umgerechnet. Das Brötchen kletterte von 2,5 Cent auf 0,38 €. was einer Steigerung von 1340 % entspricht! Wer da noch die Stirn hat und von den milliardenschweren Agrarsubventionen spricht, gehört nach meiner Ansicht. nicht in eine Führungspostion unseres Berufsstandes! Täglich können wir von Streiks und Arbeitskämpfen lesen, wird da eigentlich an den Verbraucher und die Kunden gedacht? Wohl kaum, da kletterte der Stundenlohn für einen Elektriker von 1950 bis heute von 1,15 €, ebenfalls von DM auf € umgerechnet, die Umsatzsteuer von damals 0,5 % war schon im im Lohn enthalten. Der dereitige Stundenlohn beträgt zur Zeit 53,25 €. die Mwst kommt noch oben.drauf..
Zu Herrn Jan Plenge, Chef von Bioland. Was sollen wir den noch alles an Leistungen für die Allgemeinheit erbringen? Wer sorgt dafür das z.B. der Co2 Gehalt entgegen allen anderen Meldungen nur 0,038 % an der Atemluft beträgt? Es sind doch wir Bauern, die mit unserer Hände Arbeit dafür sorgen, das unsere Mitbürger genügend Sauerstoff zum Atmen bekommen! Ohne genügend Sauerstoff gäbe es keine Überlebenschancen auf unserm "blauen Planeten", das sollten unsere Spitzenleute auch bedenken!
Wer hat uns den die diese Situation hineingebracht? War es nicht politisch gewollt , das der Verbraucher heute nur noch ca. 10 % seines Lohnes für das tägliche Brot ausgeben musste !948 nach der Währungsreform, waren dafür noch 46% erforderlich! Warum ist unser Berufsstand auf nur noch 20 % der Höfe zusammengeschrumpft? Wie viel Bausubstanz stehen heute nutzlos in unseren Dörfern herum? Das sollten diese Herrschaften mal gründlichst überlegen, bevor sie den Mund aufmachen!
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