Dies gelte auch für den Fall, dass sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping auf eine neue Handelsvereinbarung verständigen sollten, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Freitag in Berlin.
Um das enormen Handelsbilanzdefizit der USA auszugleichen, dürfte China dann erheblich mehr Produkte und Dienstleistungen aus den USA kaufen. Dies werde «zumindest zum Teil zulasten von Europa gehen».
Verschärfe sich hingegen der Konflikt mit wechselseitigen Sonderzöllen, sei das schädlich, weil Deutschland in China mit mehr als 5.000 Unternehmen und in den USA mit gut 5.300 Firmen vertreten sei, erläuterte Schweitzer.
Auch der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU sei noch längst nicht beigelegt. Über die von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker im Juli erreichte Grundsatzvereinbarung werde weiter verhandelt.
«Diese Verhandlungen gestalten sich sehr schwierig», sagte Schweitzer. Er sei «skeptisch, dass es zu einer Lösung kommen wird». Die USA wollten auch den
Agrarmarkt in eine Lösung einbeziehen, das lehne Frankreich ab. Die Vereinbarung Junckers mit Trump aus dem Juli sieht vor, dass beide Seiten die Abschaffung aller
Zölle auf Industriegüter anstreben, ausgenommen Autos.
Angesichts der schwierigen Lage erwartet der DIHK für den deutschen Export in diesem Jahr nur noch ein Plus von 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Jahresanfang haben sich die Erwartungen damit halbiert. «Das bedeutet übersetzt mehr als 55 Milliarden Euro weniger in den Auftragsbüchern hierzulande. Das entspricht etwa 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten weniger Wachstum», sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.