Im Westen Berlins ging teilweise gar nichts mehr: Bis zu fünf Maschinen parkten nebeneinander zwischen Brandenburger Tor und Kaiserdamm. Der Trecker-Zug erreichte zwischenzeitlich eine Länge von 6.000 Metern.
Größere Zwischenfälle blieben aber aus, teilte die Berliner Polizei nach einer ersten Bilanz mit. Die Rückfahrt durch Brandenburg verlief bis zum Abend reibungslos, wie ein Sprecher der Polizei Brandenburg berichtete. Vereinzelt müssten Autofahrer aber noch mit Staus und Behinderungen rechnen, sagte er.
Die
Bauern protestierten gegen die
Agrarpolitik der Bundesregierung. An ihren Maschinen hatten die Landwirte Sprüche angebracht wie «Ohne Not macht ihr unsere Existenzen tot» und «Ohne Bauern wärst du hungrig, nackt und nüchtern». Die Veranstalter sprachen von rund 40.000 Teilnehmern und 5.600 Traktoren. Die Polizei zählte 8.600 Maschinen. Angaben zu den Teilnehmern machten die Beamte zunächst nicht.
Aufgrund der Demo kam es seit dem Morgen zu massiven Verkehrseinschränkungen, wie ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) berichtete. Auch Busse und Straßenbahnen waren betroffen. Die Bauern parkten im Westteil der Stadt wichtige Verkehrsstraßen zu. Auf
Twitter sprach die VIZ scherzhaft vom «längsten Parkplatz Deutschlands».
Die Polizei registrierte einen Verstoß gegen das Waffengesetz. Am Rande der Demonstration sei mit einer Schreckschusswaffe geschossen worden, hieß es. Außerdem zählten die Beamten drei Unfälle und mehrere Falschparker, die ihre Maschinen in Grünanlagen abgestellt hatten.
Nach der Demo am Nachmittag wurden die Bauern auf sechs Routen aus der Stadt herausgeführt. Unter lautem Hupen und mit Trillerpfeifen setzten sich ihre Traktoren in Bewegung. Der Polizeisprecher aus Potsdam nannte den Einsatz eine «immense Herausforderung».
Teilweise bildeten sich Konvois von bis zu zehn Kilometer länge. Um die Bauern auf der Landstraße zu behalten, kontrollierte die Polizei die Auffahrten. Laut dem Sprecher waren über den Tag 500 Polizisten im Einsatz. Auch am Mittwoch sei noch mit einigen Traktoren auf den Straßen zu rechnen, hieß es.