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12.07.2019 | 16:45 | Ermittlungen 
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Chef von Milchviehbetrieb soll zu Tierquälerei befragt werden

Bad Grönenbach/Memmingen - Im Fall von mutmaßlicher Tierquälerei im Allgäu nehmen die Ermittler das Personal des verdächtigen Milchviehhofes ins Visier.

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In einem Milchviehbetrieb im Allgäu sollen Tiere misshandelt worden sein. Die Staatsanwaltschaft dringt auf schnelle Ermittlungen. (c) proplanta
Der Betriebsleiter solle von der Polizei vernommen werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen am Freitag. Auch Zeugen sollten in den kommenden Wochen befragt werden, sagte er.

Derzeit werde weiter das von einem Tierrechtsverein zugespielte Videomaterial gesichtet und auf Echtheit überprüft. Durchsuchungen des beschuldigten Betriebs in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) gab es den Angaben zufolge zunächst nicht.

Die Videoaufnahmen des Tierrechtsvereins Soko Tierschutz sollen zeigen, wie in dem Milchviehbetrieb Tiere misshandelt werden. Der Verein hat Anzeige gegen den Betriebsleiter und zahlreiche Mitarbeiter wegen besonders schweren Fällen von Tierquälerei gestellt. Der Betreiber war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Der Bayerische Bauernverband (BVV) kritisierte die mutmaßliche Tierquälerei scharf. «Das Ganze ist mehr als bedrückend und inakzeptabel», sagte ein Sprecher. Die Behörden müssten jetzt die Vorwürfe überprüfen und entsprechend handeln. «Dort, wo es Missstände gibt, muss im Sinne des Tierschutzes und der Tiergesundheit gehandelt werden», teilte der BVV mit.

Nachdem die Anschuldigungen Anfang der Woche öffentlich bekannt geworden waren, hatten ein Schlachtbetrieb und eine Großkäserei aus dem Allgäu die Verträge mit dem Betrieb gekündigt. In sozialen Netzwerken kam es zu Drohungen. Zudem wurde ein Gebäude mit Hassbotschaften beschmiert. Am Mittwoch wurde außerdem ein Mensch aus dem Umfeld des Landwirts mit einem Messer bedroht.
dpa/lby
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Kommentare 
franzvonassisi schrieb am 19.07.2019 16:05 Uhrzustimmen(6) widersprechen(17)
a p a- es ist klar, aus welchem Blickwinkel Sie argumentieren....
Es schmerzt und befremdet sicher, wenn man gespiegelt wird....
Weiter äussere mich zu Ihren despektierlichen Ergüssen nicht!
U.M.Sorg schrieb am 15.07.2019 21:19 Uhrzustimmen(7) widersprechen(6)
Es ist erschreckend, was sich da in und um Bad Grönenbach abspielte, es ist traurig, dass es dermaßen viele Anläufe brauchte, um diesen bedrückenden und inakzeptablen Zustand in den Höfen dieses Bauern erst ans Tageslicht zu bringen. Das ist hoffentlich nicht die sog. Spitze eines Eisberges, aber ein sehr deutliches Indiz dafür, wie weit die Agrarförderung derartige Betriebe hat bisher begünstigen können.

Die vor etwa 70 Jahren vom Bauernverband und unisono vor der landwirtschaftlichen "Offizialberatung" ausgegebene Maxime: Wachse oder Weiche hat diese Entwicklung, die in Süddeutschland etwas moderater als in Norddeutschland sich zeigt, bewirkt.
Bei dieser Haltung, die in den ersten Jahren nach dem Krieg - es wurde eine Erzeugungsschlacht damit angefacht - verständlich war, hat längst seine Berechtigung verloren, seit die Naturgüter (abiotische u. biotische Ressourcen): Boden, Wasser, Luft und alles lebendige an Arten so massiv darunter leiden.
Die EU-Agrarförderung (GAP) hat seit ihrer Einführung diese Entwicklung noch verstärkt und die Auflösung der Flächenbindung zur Tierhaltung (unter dem damaligen Landwirtschaftsminister Seehofer?) hat die letzten Dämme eingerissen, dass es so kommen musste, wie es kam.

Nur um die Einkommensverhältnisse der Bauern zu stützen, die im erweiterten Markt darunter leiden, lies diese Umweltgesichtspunkte außer acht.
Dass nunmehr auch die Gesellschaft (Endlich!) diese Naturbelastungen durch eine viel zu intensive Landnutzung wahr nimmt, zeigte sich nicht nur in dem bayerischen Volksbegehren, sondern auch bei "unseren" Kindern und Enkel, die freitags auf die Straße gehen oder auch die 26.000 Wissenschaftler, die diesen Schülerprotesten "beigesprungen" sind.

Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass die Agrarpolitik und die Förderungen der Landwirtschaft, die es in vielen Bereichen wirklich braucht, vom Kopf auf die Beine gestellt wird.
Nach 2020 darf es diese EU-Förderungen, die nicht nur in Bayern, Deutschland und in der EU viele Böden geschunden, viele Wässer belastet und sehr viele Tiere (nicht nur Insekten und Rebhühner) und Pflanzen der Feldflur verdrängt und verschwunden sind.
Es kann nicht sein, dass wir den Kühen die Hörner (ein enorm wichtiges Organ) veröden oder wegzüchten, den Schweinen ihre Schwänze kupieren, den Hühnern die Schnäbel schneiden ... nur um einen Gewinn zu erzielen und sich am Markt halten zu können.
Die Landwirte, die sich für eine gesunde Um/Mitwelt einsetzen und innerhalb dieses Rahmens gesunde Nahrungsmittel erzeugen, die Böden, Gewässer, Biodiversität nicht mehr belasten, diese müssen ordentlich gefördert werden. Das muss das neue Europaparlament, der Rat und die Kommission jetzt schaffen -
dann gibt es diese Skandale wie in Bad Grönenbach hoffentlich bald nicht mehr.
Dazu muss sich jetzt der Bayerische und Deutsche Bauernverband neu positionieren, dann zeihen auch "seine" Ministerien und deren nachgeordnete Fachbehörden mit.

Glück auf und Mut und Einsatz für die Zukunft unserer Kinder und Enkel und so auch für unseren einmaligen Planeten, dem es längst zu warm geworden ist, auch durch die Treibhausgase aus der Tierhaltung, Düngung und aus den entwässerten und übernutzten Moorböden!
agricola pro agricolas schrieb am 14.07.2019 11:53 Uhrzustimmen(26) widersprechen(9)
Werter „Franz v. Assisi“, bei Ihnen klebt der „Hate-Speak" förmlichst auf der Zunge.

Um nicht falsch verstanden zu werden, die in Rede stehenden Missstände sollten keineswegs schöngefärbt und natürlich vollumfänglich in jederlei Hinsicht aufgearbeitet werden.

Seit einiger Zeit schon verfolge ich nun aber wortlos Ihre Kommentare und bin entsetzt, wie man mit „Intellekt“ gesegnet, sich derart wüst, verbal auf unterstem Niveau, am deutschen Bauernklientel generell abarbeitet; eher abstossend als denn inhaltlich in die Köpfe Ihres Gegenübers vordringend. Eine gute Kinderstube setze ich bei Ihnen selbstredend voraus, wo man sich gewiss darum mühte, Ihnen den unverzichtbaren Respekt und Anstand ihren Mitmenschen gegenüber mit auf den Weg zu geben. - Auch in bestem Hause geht da offensichtlich so einiges gehörig schief!

Welche Genugtuung verschafft das Ihnen ganz persönlich!? Zielführend im Sinne einer anzustoßenden Diskussion ist DAS jedenfalls nicht!

„Es gibt Intellektuelle, die so intellektuell befähigt sind, dass sie vor lauter Intellekt vergessen, dass sie auch ein Herz besitzen.“ (W. Braun)
franzvonassisi schrieb am 13.07.2019 17:15 Uhrzustimmen(9) widersprechen(26)
Die Visagen dieser Ungeheuer sollten in jeder Zeitung, auf jedem Fernsehkanal erscheinen. Für sie sollte eine Veröffentlichung ihrer Gräueltaten das definitive Ende ihrer Tätigkeit bedeuten. Wer nur ein wenig Anstand von seinen Eltern übermittelt bekommen hat, der kauft bei solchen Verbrechern nicht ein.
Da es in diesem unserem Deutschland Täterschutz gibt (man pixelt ja auch die "Antlitze" der Vergewaltiger und Terroristen), wird dieser Wunsch sicher nicht erfüllt. Die Barbaren werden die "Nutz"Tiere (bei diesem Wort dreht sich mir mein Magen um) weiter benutzen, quälen, ausbeuten und ermorden, wenn sie sie bis auf ihre durch Ca-Mangel geschwächten Knochen ausgelutscht haben. Einmal Verbrecher, immer Verbrecher.....
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