Demnach rückte das Deutsche
Milchkontor (
DMK) im Zuge einer
Restrukturierung und Neupositionierung am Markt mit einem Umsatz von rund 5,8 Mrd. Euro um zwei Ränge auf Platz 13 vor und verdrängte von dort das US-Unternehmen Kraft Heinz mit einem Umsatz von schätzungsweise insgesamt 5,5 Mrd. Euro auf Rang 14; das war der größte Sprung im Gesamtklassement. Gleichzeitig verbesserte sich der Müller-Konzern mit einem Umsatz von 4,5 Mrd. Euro um einen Platz auf den 18. Rang.
Die französische Savencia rückte in der Folge mit 4,9 Mrd. Euro auf Platz 17 vor. Auch in der Spitzengruppe gab es Rangverschiebungen. Zwar führt die Schweizer
Nestlé nach Angaben der niederländischen Banker mit einem Gesamtumsatz von 21,4 Mrd. Euro - wie in den Vorjahren - unangefochten das Ranking an. Allerdings tauschten die französischen Konzerne
Lactalis und
Danone mit Erlösen von 17,7 Mrd. Euro beziehungsweise 15,5 Mrd. Euro die Plätze zwei und drei.
Derweil gelang es der US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) mit einem Erlös von 13,0 Mrd. Euro, erneut den vierten Platz zu behaupten. Unterdessen rückte die neuseeländische Fonterramit einem Umsatz von 12,1 Mrd. Euro vom sechsten auf den fünften Platz vor und verdrängte hier die niederländische FrieslandCampina, die einen Umsatz von 12,0 Mrd. Euro erzielte.
Ausländische Manager einbindenUnter den Top-Ten der
Molkereien konnten sich auch zwei chinesische Unternehmen halten. Allerdings rutschte der Konzern Yilimit einem Erlös von 8,8 Mrd. Euro vom achten auf den neunten Platz ab. Dagegen gelang es der chinesischen Mengniu, sich mit einem Umsatz von 7,8 Mrd. Euro auf dem zehnten Rang zu behaupten. Nach Ansicht der niederländischen Fachleute müssen sich die Firmen im „Reich derMitte“ um die Integration von nicht-chinesischen Managern kümmern, wenn sie die globalen Wachstumschancen wahrnehmen wollen. Im Gegenzug ergäben sich dadurch für nicht-chinesische Unternehmen Chancen, ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt für
Molkereiprodukte zu erhöhen.
Wie die
Rabobank weiter ausführte, legten die gesamten Erlöse der Top-20-Molkereien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 um 5,1 % auf 180,9 Mrd. Euro zu. Als Begründung führen die Banker die Erholung der Preise für Milchprodukte an. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Unternehmensfusionen und Übernahmen im gesamten Sektor im Zuge der Verfügbarkeit von günstigem Kapital um 46 auf 127 erhöht. Die Auswirkungen auf das Ranking der Top-20 seien allerdings gering gewesen. Neue Unternehmen hätten zum zweiten Mal in Folge nicht in die Liste vordringen können, weil die Umsatzmarke von 5 Mrd. $ (4,4 Mrd. Euro) offenbar schwer zu knacken sei.
Zu hohes Milchgeld hemmt UnternehmenswachstumMit Blick auf die globale Entwicklung der
Molkereibranche prognostiziert die Rabobank für die nächsten zehn Jahre ein mengen- und umsatzmäßiges Marktwachstum von insgesamt 30 %. Als Begründung nennen die Experten die zunehmende
Weltbevölkerung sowie das damit einhergehende Einkommenswachstum und die Verstädterung. Dabei stünden die genossenschaftlichen Molkereikonzerne immer wieder vor der Herausforderung, ihre Gewinne sinnvoll zu investieren.
Auf der einen Seite könnte das Geld für Übernahmen, Werkserweiterungen und andere Investitionen zur Steigerung des Unternehmenswertes verwendet werden, geben die niederländischen Fachleute zu bedenken. Auf der anderen Seite seien aber die angeschlossenen Landwirte an einer maximalen Erhöhung des Milchgeldes interessiert, was zwar zu Investitionen in den landwirtschaftlichen Betrieben führen würde, aber nur begrenzte Finanzmittel für das Konzernwachstum zulasse. Genossenschaften belegten unter den Top-20 immerhin die Plätze vier bis sieben. Ihr gemeinsamer Umsatz von insgesamt 47,4 Mrd. Euro ist sogar mehr als doppelt so hoch wie der von Nestlé, der Nummer eins.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8850 Euro