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24.07.2016 | 00:03 | Altersvorsorge 
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Die richtige Vorsorge fürs Alter

Stuttgart - Riester, Rürup oder Betriebsvorsorge? Es gibt viele verschiedene Varianten der Altersvorsorge. Doch welche ist die Richtige?

Altersvorsorge
(c) proplanta
Wir stellen Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor und verraten, wie Sie die optimale Altersvorsorgestrategie finden.

Wie sorge ich am besten fürs Alter vor?

Kompliziert, langweilig und aufwendig. Zugegeben. Keiner beschäftigt sich gern mit der „Altersvorsorge“. Dennoch ist das Thema wichtiger denn je. Denn die Auszahlungen an künftige Rentner fallen immer geringer aus. Wer daher auch im Alter gut versorgt sein möchte, sollte früh mit dem Sparen beginnen. Doch welche Möglichkeiten der Altersvorsorge gibt es überhaupt? Und, wie finde ich die richtige Strategie?

Einige Tipps, wie Sie am besten fürs Alter vorsorgen können:

Rentenlücke berechnen

Es gibt viele verschiedene Varianten der Altersvorsorge. Bevor Sie sich für eine entscheiden, ist es zunächst einmal wichtig, sich über die eigene finanzielle Situation im Klaren zu sein. Das heißt, zum einen sollten Sie wissen, wie viel staatliche Rente Sie ausbezahlt bekommen, zum anderen wie viel Geld Sie im Alter brauchen werden.

Wie hoch Ihre Rente ausfallen könnte, sehen Sie auf der Renteninformation, die Ihnen jährlich von der Rentenversicherung zugestellt wird. Experten raten, dass man im Alter etwa 85 Prozent des aktuellen Monatsnettogehalts in der Tasche haben sollte. Diesen Wert sollte man mit der hochgerechneten Rente (und falls vorhanden: anderen Einkünften, etwa aus Vermietungen) vergleichen umso die persönliche Rentenlücke zu erkennen.

Gesetzliche Rente richtig einschätzen

Wie hoch die Rente heutiger Beschäftigter tatsächlich sein wird, ist ziemlich ungewiss und lässt sich nur schwer vorhersagen. Was Sie auf jeden Fall berücksichtigen sollten, ist die Inflation. In den letzten 50 Jahren lag die durchschnittliche Inflationsrate bei 2,8 Prozent pro Jahr!

Verschiedene Altersvorsorgen im Vergleich:

1. Private Vorsorge

Die private Rentenversicherung ist eigentlich ein Sparvertrag und keine Versicherung. Pro Monat wird ein fixer Betrag (z. B: 100 Euro) eingezahlt. Generell gilt: Je früher Sie mit der privaten Vorsorge anfangen, desto mehr profitieren Sie von dem Zinseffekt. Das heißt: Wer beispielsweise mit 22 Jahren nur 50 Euro pro Monat einzahlt, profitiert von der Anlageform wesentlich mehr als jemand der erst mit 37 Jahren 300 Euro im Monat spart. Ab einem vereinbarten Termin wird eine monatliche lebenslange Rente ausgezahlt.

Nachteil: Relativ unflexibel. Wer sich einmal gebunden hat, kommt nur mit Verlust wieder heraus. Daher nur für Sparer geeignet, die bis zum Ende durchhalten und trotz Riester und Betriebsrente noch nicht ausreichend versorgt sind.

2. Betriebsrente

Jeder deutsche Arbeitnehmer hat Anspruch auf die sogenannte "Betriebsrente". Das bedeutet: Der Arbeitnehmer zahlt monatlich einen Betrag aus dem Bruttogehalt in diese Einrichtung ein. Wie hoch der Betrag ist, kann der Arbeitnehmer selbst bestimmen.

Vorteil: Für die Beiträge zur Betriebsrente muss der Arbeitnehmer keine Steuern und Sozialabgaben zahlen. Bei Rentenantritt wird ihm der Betrag in voller Höhe (oder in monatlichen Raten) ausgezahlt.

Nachteil: Nicht für jeden geeignet. Die Betriebsrente lohnt sich vor allem für Höherverdiener. Für Gering- bis Mittelverdiener eignet sie sich nur bei einer zusätzlichen finanziellen Unterstützung durch den Arbeitgeber. Dieser legt bei der Auszahlung zum Beispiel einen bestimmten Betrag obendrauf. Ist das nicht der Fall, werden für die Betriebsrente nachträglich zusätzliche Steuer- und Sozialversicherungszahlungen fällig.

3. Staatliche Renten (Riester, Rürup)

Eine weitere Anlageform sind die staatlich geförderten Angebote für die Altersvorsorge. Hierbei wird zwischen zwei unterschiedlichen Arten unterschieden:

3.1 Riester-Rente

Die im Jahre 2002 eingeführte Riester-Rente richtet sich an Beamte, Arbeiter sowie Angestellte. Die Höhe der monatlichen Riester-Sparrate bestimmt der Anleger selbst. Wer den Mindestbeitrag (derzeit vier Prozent des Einkommens) zahlt, bekommt die maximale Förderung. Das ist allerdings kein Muss.

Vorteil: Der Arbeitnehmer darf sich über Zulagen durch den Staat sowie Steuerbefreiungen freuen. Das heißt: Bei Renteneintritt bekommt der Arbeitnehmer seine vollständige Riester-Rente zuzüglich der staatlichen Zulagen ausbezahlt. Die Höhe der Zusatzrente hängt von Form und Anbieter ab. Zur Wahl stehen drei Riester-Arten:

Nachteil: Diese ausgezahlte Rente ist voll steuerpflichtig, sodass viele private Anlagemöglichkeiten oft wesentlich attraktiver sind.

3.2 Rürup-Rente

Die Rürup-Rente richtet sich in erster Linie an Selbstständige und Freiberufler, welche nicht in die gesetzliche Rentenkasse einbezahlen. Natürlich können auch Angestellte und Beamte einen Rürup-Vertrag abschließen.

Vorteil: Bringt deutlich höhere Steuervorteile als das Riestern: 2014 dürfen Rürup-Sparer bis zu 15.600 Euro (Verheiratete: 31.200 Euro) jährlich steuerlich gefördert anlegen. Bis 2025 soll dieser Betrag auf 20.000 Euro (Verheiratete: 40.000 Euro) steigen.

Nachteil: Geringere staatliche Förderung im Vergleich zur Riester-Förderung.

4. Lebensversicherung

Wer sich für eine Lebensversicherung als Altersvorsorge entscheidet, schlägt sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe:

Vorteil: Finanzielle Absicherung von Angehörigen im Todesfall und garantiert verzinste Kapitalauszahlung im Erlebensfall.

Nachteil: Niedriger Garantiezins: Ab Anfang 2015 bieten deutsche Lebensversicherer für Neuverträge nur mehr 1,25 oder weniger Prozent Zinsen. Zudem wird dieser Garantiezins lediglich für den Sparanteil, nicht aber für die Beiträge gewährt. Als Altersvorsorge ist sie derzeit kein rentables Modell mehr.

5. Immobilien als Altersvorsorge

Immobilien sind immer noch eine der beliebtesten Anlageformen für die Altersvorsorge in Deutschland. Kein Wunder: Der Umstieg von Miete auf Eigentum lohnt sich. Laut Baufinanzierer LBS kann ein Zwei-Personen-Haushalt durch mietfreies Wohnen durchschnittlich 632 Euro im Monat sparen. Auch für Wohneigentum gilt: je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto rentabler ist es als Altersvorsorge.

Vorteil: Wertstabilität. Eine gut gelegene Wohnimmobilie hat auch nach Jahrzehnten noch einen hohen Wert. Anleger können derzeit von den niedrigen Zinsen für Kredite profitieren.

Wichtig: Wichtigstes Kriterium in Sachen Wertstabilität ist die Lage. Laut Experten stehen vor allem innerstädtische Wohnungen ganz oben in der Käufergunst. Häuser oder Massen- Siedlungsreihenhäuser weit außerhalb von Städten sind hingegen keine lukrative Investition. Sie haben schon heute in vielen Regionen deutlich an Wert verloren.

6. Investmentfonds - Chance und Risiko zugleich

Niedrige Zinsen lassen Investmentfonds zu einer interessanten Option werden. Je jünger Sie zu Beginn Ihrer Geldanlage sind, desto rentabler sind Fonds als Altersvorsorge. Experten raten zu einem Anlagezeitraum von mindestens 13 Jahren. Wichtig: Kursschwankungen sollte man aussitzen können!

Vorteil: Trotz aller Kursschwankungen bieten Immobilienfondsanteile, Aktien und Zinspapiere langfristig attraktive Renditechancen. Sie sind daher für alle geeignet die überlegen, ob Sie einen Teil Ihres Geldes etwas riskanter, dafür aber deutlich gewinnbringender anlegen möchten.

Nachteil: Umfangreiche Genehmigungsverfahren und hohe Ausgabeaufschläge. Ausgeschüttete Zinsen, Dividenden und inländische Mieten sind in vollem Umfang steuerpflichtig.

proplanta
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Kommentare 
cource schrieb am 27.07.2016 12:12 Uhrzustimmen(38) widersprechen(39)
viel wichtiger ist doch, dass ich die rente auch gesund und fit erreiche, und das wird von den meisten ignoriert
Obst-Banker schrieb am 24.07.2016 16:24 Uhrzustimmen(49) widersprechen(28)
Der vorstehende Werbeblock stellt eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands dar. Bei Wiedereintritt in die Erdumlaufbahn sollte dem (der) Verfasser(in) das Folgende mitgeteilt werden: Es gibt keine nennenswerten Guthabenzinsen mehr, wodurch jegliche Ansparpläne (trotz Förderung) unrentierlich und sinnlos sind. Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Immobilien sind völlig überbewertet. Lebensversicherer und Investmentfonds können (wenn überhaupt) nur noch die eigenen Kosten erwirtschaften, und das klassische Sparkonto dient zukünftig nur noch der Banken-Rettung. Rendite, Reichtum und Sicherheit sind mehr denn je Illusionen! Wer den inflationsbedingten Kaufkraftschwund seiner Rücklagen eingrenzen will, dem bleibt m.E. nur noch das Investment in Realwerte, die man (steuerlich) nicht abschreiben kann.
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