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16.03.2019 | 14:05 | Kartoffelmarkt 

EEX-Kartoffelfuture rutscht unter 30 Euro

Leipzig - Der vordere Terminkontrakt auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hat sich in der vergangenen Woche schwächer entwickelt und dabei die Marke von 30 Euro nach unten durchbrochen.

EEX-Kartoffelfuture
(c) proplanta
Am vergangenen Freitag (15.3.) gegen 16.00 Uhr wies die Börse für den Kontrakt mit Fälligkeit im April 2019 einen Kurs von 29,50 Euro/dt aus; das waren 1,20 Euro/dt oder 3,9 % weniger als der Abrechnungskurs der Vorwoche. Mitte Januar hatte der Kontrakt noch ein Achtjahreshoch von 33 Euro/dt markiert.

Nach Einschätzung des Agrarhandelsunternehmens Wilhelm Weuthen werden sich die Fabriken in den kommenden Wochen überwiegend mit Vertragskartoffeln versorgen. Für den restlichen Bedarf im Mai und Juni nähmen die Verarbeiter eine abwartende Haltung ein und seien nicht bereit, Aufschläge zu zahlen.

Unterdessen hielt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen den Kartoffel-Kassamarkt für „weitgehend ausgereizt“. Einige Käufer gingen davon aus, dass höhere Preise kaum noch zusätzliches Angebot mobilisieren könnten. Andere verträten die Auffassung, dass eine weitere Verteuerung zu einem Ausweichverhalten der Endkunden führen würde.

Derweil stellte das Landvolk Niedersachsen fest, dass die deutschen Frühkartoffelanbauer zurzeit mit Lieferungen aus dem Mittelmeerraum konkurrieren müssten. Kritisch zu bewerten seien Sonderpreise im Lebensmittelhandel von 0,40 Euro/kg bis 0,60 Euro/kg, denn die Erzeugerpreise für Kartoffeln beliefen sich schon auf 0,35 Euro/kg. Hinzu kämen dann noch Kosten für Sortierung, Verpackung, Fracht und andere Zusatzleistungen.

Laut Henning Meyer von der Niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft kann an solchen „Lockvogelpreisen“ niemand verdienen. Gerade mit Blick auf die historisch niedrige Kartoffelernte 2018 sei dieses Preisniveau nicht zu rechtfertigen, so Meyer.
AgE
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