Die nach europäischen Standards berechneten
Verbraucherpreise (HVPI) seien um 2,2 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt
Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mit. Dies ist die höchste Rate seit Dezember 2012. Im September hatte die Jahresinflationsrate noch bei 2,1 Prozent gelegen. Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie sowie Lebens- und Genussmittel fiel die
Teuerung deutlich niedriger aus. Die sogenannte Kernrate stieg von 0,9 Prozent im Vormonat auf 1,1 Prozent an.
Getrieben wurde die Inflation erneut durch steigende Energiepreise. Diese legten um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, nachdem sie im Vormonat noch um 9,5 Prozent geklettert waren. Mit 2,2 Prozent liegt die Gesamtinflation über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig knapp zwei Prozent anpeilt. Die Notenbank bereitet derzeit ihren Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik vor. So sollen die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur zum Jahresende eingestellt werden. Eine Zinserhöhung dürfte allerdings noch länger auf sich warten lassen.
In Deutschland war die Inflationsrate gemessen am HVPI im Oktober von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent angezogen. Sie erreichte den höchsten Stand seit Februar 2012. In Frankreich lag die Rate unverändert bei 2,5 Prozent. Die niedrigste Rate von den drei großen Volkswirtschaften hatte erneut Italien mit 1,7 Prozent.