Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.08.2018 | 09:23 | Futterversorgung 

Erntebilanz für Futtermittel und Milch

Berlin - Aufgrund der langen Trockenheit wird die Futterversorgung für tierhaltende Betriebe immer angespannter. „Die Grundfutterernte ist massiv eingebrochen“, sagt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

Futterernte 2018
Rukwied: Grundfutterernte massiv eingebrochen. (c) proplanta
„Vom Grünland konnte oft nur der erste Schnitt eingebracht werden. Vielerorts fielen der 2. und 3. Schnitt komplett aus“, so Rukwied.

Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) schätzt die Ausfälle beim Grünland regional auf bis zu 75 Prozent, von denen vor allem die ostdeutschen Regionen und der Norden betroffen sind (siehe Grafik). Die Milchviehhalter verfüttern bereits ihre Wintervorräte und müssen zusätzlich Futter zu hohen Preisen zukaufen.

Wie Zahlen der AMI zeigen, sind die Preise für Grundfutter im August kräftig gestiegen (siehe Grafik). Viele Landwirte helfen sich untereinander: Bundesweit wurden Futterbörsen organisiert, doch auch dort werden Futtermittel immer knapper.

Viehbestände werden reduziert



Die Milchviehalter reagieren auf die angespannte Situation, indem sie ihre wertvollen Milchviehbestände abbauen. Der Markt für Schlachtkühe ist deshalb unter Druck. Die Preise fallen; Schlachtrinder haben innerhalb von vier Wochen 11 Prozent an Wert verloren. Auch die Milchanlieferung ist deutlich zurückgegangen. Der Hitzestress senkt bei den Kühen die Milchleistung und den Gehalt von Eiweiß und Fett in der Milch.

In den ostdeutschen Bundesländern ist ein starker Rückgang der Milchanlieferung in Höhe von fast 10 Prozent im Vergleich zur Vorjahreslinie festzustellen. Bundesweit liegt die Milchanlieferung im laufenden Jahr erstmals unter dem Vorjahresniveau.

Der DBV geht davon aus, dass die schlechte Futterversorgung im 2. Halbjahr zu weiteren Engpässen führen wird. Denn auch beim Mais zeichnen sich hohe Ertragseinbußen und zum Teil irreversible Trockenschäden ab. Der DBV begrüßt vor dem Hintergrund des schlechten Ernteergebnisses die gelockerten Bestimmungen zur Nutzung ökologischer Vorrangflächen für Futterzwecke.
Milchanlieferung unter VorjahresniveauBild vergrößern
Milchanlieferung unter Vorjahresniveau


Kuhpreise stark unter DruckBild vergrößern
Kuhpreise stark unter Druck


Einkaufspreise für GrundfutterBild vergrößern
Einkaufspreise für Grundfutter


Milchmengenrückgang im AugustBild vergrößern
Milchmengenrückgang im August


Knappes Rapsschrot stark verteuertBild vergrößern
Knappes Rapsschrot stark verteuert
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter-Lieferung durch FAO nach Gaza

 Grasfütterung für Kühe nachhaltiger

 Greenpeace fordert Grünfütterung für Milchkühe zu forcieren

 Absatzwert von Nutztier-Futtermitteln in NRW gesunken

 Brasilien: BRF meldet leichten Umsatzrückgang

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen