„Vom Grünland konnte oft nur der erste
Schnitt eingebracht werden. Vielerorts fielen der 2. und 3. Schnitt komplett aus“, so Rukwied.
Die
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) schätzt die Ausfälle beim Grünland regional auf bis zu 75 Prozent, von denen vor allem die ostdeutschen Regionen und der Norden betroffen sind (siehe Grafik). Die
Milchviehhalter verfüttern bereits ihre Wintervorräte und müssen zusätzlich Futter zu hohen Preisen zukaufen.
Wie Zahlen der
AMI zeigen, sind die Preise für
Grundfutter im August kräftig gestiegen (siehe Grafik). Viele Landwirte helfen sich untereinander: Bundesweit wurden Futterbörsen organisiert, doch auch dort werden Futtermittel immer knapper.
Viehbestände werden reduziert
Die Milchviehalter reagieren auf die angespannte Situation, indem sie ihre wertvollen Milchviehbestände abbauen. Der Markt für Schlachtkühe ist deshalb unter Druck. Die Preise fallen; Schlachtrinder haben innerhalb von vier Wochen 11 Prozent an Wert verloren. Auch die
Milchanlieferung ist deutlich zurückgegangen. Der
Hitzestress senkt bei den Kühen die
Milchleistung und den Gehalt von Eiweiß und Fett in der Milch.
In den ostdeutschen Bundesländern ist ein starker Rückgang der Milchanlieferung in Höhe von fast 10 Prozent im Vergleich zur Vorjahreslinie festzustellen. Bundesweit liegt die Milchanlieferung im laufenden Jahr erstmals unter dem Vorjahresniveau.
Der
DBV geht davon aus, dass die schlechte Futterversorgung im 2. Halbjahr zu weiteren Engpässen führen wird. Denn auch beim Mais zeichnen sich hohe Ertragseinbußen und zum Teil irreversible Trockenschäden ab. Der DBV begrüßt vor dem Hintergrund des schlechten Ernteergebnisses die gelockerten Bestimmungen zur Nutzung ökologischer Vorrangflächen für Futterzwecke.