Nötig seien steuerliche Instrumente zur Belohnung einer
Fleischproduktion, die ökologischen und Tierschutzstandards gerecht werden, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin vorgestellten EKD-Papier zur Tierhaltung.
Die Frage des rechten Maßes im
Fleischkonsum sei zu einer Schlüsselfrage sowohl der Weltgesundheitssituation als auch der ökologischen Tragfähigkeit der Erde geworden, heißt es. Die zuständigen Ministerien müssten aus ökologischen, gesundheitlichen und entwicklungspolitischen Gründen Anreize für eine Trendwende setzen.
Zur Verbesserung der Situation der
Nutztierhaltung in Deutschland sei eine politisch nachhaltige Gesamtstrategie nötig, forderte die EKD. Geltende Tierschutzstandards müssten eingehalten und strenger kontrolliert werden. Eine umwelt- und entwicklungspolitische Korrektur der EU-Handelspolitik im Hinblick auf Fleischexporte und Futtermittelimporte sei dringend notwendig.
Außerdem müsse der zunehmenden Marktkonzentration im
Agrarsektor sowie im
Lebensmitteleinzelhandel kartellrechtlich entgegengewirkt werden, heißt es weiter. Die
Marktmacht der Abnehmer verstärke den
Preisverfall für tierische Produkte, so dass wirtschaftlicher Spielraum für mehr
Tierwohl unter solchen Bedingungen kaum gegeben sei.
Die Achtung der Würde des Tieres als Mitgeschöpf und eine Ethik des Genug, die tief in der christlichen Tradition verwurzelt seien, begründeten das Engagement der Kirche, betonte die EKD.