Ein technisches Team des UN-Welternährungsprogramms (WFP) räumt die nahe den Frontlinien gelegene Mühle jetzt auf, repariert die Anlage und desinfiziert die Bestände. Dies alles werde mehrere Wochen dauern, wie ein WFP-Sprecher am Dienstag in Genf sagte.
In den Silos der Red Sea Mills lagern demnach 51.000 Tonnen Weizen. Diese Menge hätte gereicht, um 3,7 Millionen Menschen einen Monat lang zu versorgen. Im September vergangenen Jahres war der
Betrieb der Getreidemühle wegen der heftigen Kämpfe in Hudaida eingestellt worden.
Bei einer ersten Inspektion nach einer Feuerpause stellten Helfer im Februar einen Befall mit Rüsselkäfern fest. Das WFP schätzte zu dem Zeitpunkt, dass nur noch 70 Prozent des Weizens verwendbar waren.
Die Kämpfe flammten wieder auf, und es war für Helfer zu gefährlich, die Bestände zu sichern. «Seitdem sind zwei Monate vergangen, und die Qualität des Weizens dürfte weiter gesunken sein, bedenkt man die hohen Temperaturen», sagte WFP-Sprecher Herve Verhoosel. Der Bedarf sei riesig, betonte er. Im März habe das WFP 10,6 Millionen Menschen im Jemen mit Nahrungsmitteln versorgt, so viele wie nie zuvor in einem Monat.
Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg zwischen Huthi-Rebellen und der international anerkannten Regierung. Die Häfen am Roten Meer sind für die
Versorgung mit Hilfsgütern im Norden des Landes von großer Bedeutung. Die Vereinten Nationen sprechen von der derzeit schwersten humanitären Krise weltweit.