Die
Verbraucherpreise lagen um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 2,5 Prozent im Oktober, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben. Besonders tief in die Tasche greifen mussten Verbraucher mit Beginn der kälteren Jahreszeit für leichtes Heizöl, das sich rasant um 40,7 Prozent verteuerte. Die Spritpreise stiegen um 15 Prozent.
Ein Grund ist nach Einschätzung von Experten, dass wegen des Niedrigwassers im Rhein die
Versorgung per Tankschiff schwieriger geworden ist. Insgesamt verteuerte sich Energie binnen Jahresfrist um 9,3 Prozent.
Seit März 2018 habe sich der Preisanstieg kontinuierlich verstärkt, erklärten die Statistiker. Ohne Berücksichtigung der
Energiepreise hätte die Inflationsrate im November lediglich bei 1,4 Prozent gelegen.
Bei Nahrungsmitteln gab es einen gegenläufigen Trend: Der Preisanstieg schwächte sich weiter ab und dämpfte somit die Gesamtteuerung. Insgesamt verteuerten sich
Nahrungsmittel um 1,4 Prozent, nach 1,9 Prozent im Oktober.
Deutlich mehr zahlen als im Vorjahresmonat mussten Verbraucher allerdings für Gemüse (plus 9,8 Prozent). Auch Bier (plus 5,9 Prozent) sowie Tabakwaren (plus 3,1 Prozent) kosteten binnen Jahresfrist mehr. Von Oktober auf November des laufenden Jahres erhöhte sich der Verbraucherpreisindex insgesamt um 0,1 Prozent.
Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke.
Dauerhafte niedrige oder in großem Stil sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft. Im Euroraum lag das
Preisniveau nach Angaben des Statistikamts
Eurostat im November um 2,0 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats.
Der für europäische Vergleichszwecke berechnete
Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, legte im November im Jahresvergleich um 2,2 Prozent zu.