«Eine existenzbedrohliche Krise kann nur gemildert werden durch eine schnelle und faire Anhebung der Erzeugerpreise», sagten Ottmar Ilchmann, Bauer aus Ostfriesland und niedersächsischer AbL-Vorsitzender, und Martin Schulz, Bauer aus dem Wendland, laut einer Verbandsmitteilung vom Dienstag.
Alle Akteure sollten gemeinsam rasche, unbürokratische Hilfsmaßnahmen auch jenseits finanzieller Unterstützung diskutieren und beschließen. Die Partner der Landwirtschaft wie
Molkereien und Schlachthöfe, aber auch die
Bauern müssten Verantwortung übernehmen, forderte der ökologisch orientierte Verband.
In anderen Branchen sei es üblich, Mindererlöse und Mehraufwand über den Preis an die Abnehmer weiterzugeben. Vor allem genossenschaftliche
Vermarkter müssten ihre Kunden über die Lage der Bauern aufklären und auf höhere Preise dringen. Staatliche Hilfen wie Steuerstundungen und frühere Auszahlung der Prämien seien «nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.»
Bei der Suche nach Auswegen dürfe es «keine Denkverbote geben», schrieb der
Zusammenschluss von Biobauern und konventionell wirtschaftenden Betrieben weiter. So brauche es für Biobetriebe zeitlich befristete Ausnahmen für den Zukauf von Futter und eine Ausnahme von den im vergangenen Jahr verschärften Regeln fürs Düngen.
Weil die Ernte in manchen Regionen schlecht ausfällt und teils keine
Zwischenfrüchte angebaut werden können, dürften die Bauern nach dem neuen Recht weniger Düngen. Damit wäre ein «erneutes Überlaufen der Güllelagerstätten im nächsten Winter wahrscheinlich», warnt die AbL.