Es war den Angaben zufolge der niedrigste Wert seit Februar 2018. Im September hatte die Rate noch bei 1,2 Prozent und im August bei 1,4 Prozent gelegen. Gegenüber September 2019 stiegen die
Verbraucherpreise insgesamt leicht um 0,1 Prozent.
Für Haushaltsenergie und fürs Tanken mussten Verbraucher im Oktober den vorläufigen Daten zufolge insgesamt 2,1 Prozent weniger bezahlen als ein Jahr zuvor. Vor allem Heizöl und Sprit seien billiger geworden. Zugleich verlangsamte sich der Anstieg der Lebensmittelpreise. Sie kosteten im Oktober 1,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im September hatten sich
Nahrungsmittel noch um 1,3 Prozent und im August um 2,7 Prozent verteuert.
Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.
Der für europäische Vergleichszwecke berechnete
Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag um 0,9 Prozent über dem Stand von Oktober 2018. Im Euroraum war die Jahresinflation nach jüngsten Daten des Statistikamtes
Eurostat im September auf 0,8 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken.
Angesichts der Konjunkturabkühlung und der Inflationsentwicklung hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik jüngst weiter gelockert. Eine von Sparern ersehnte Zinserhöhung ist in weite Ferne gerückt.