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17.01.2018 | 15:27 | Eiweißfuttermittel 

Insekten als Proteinquelle führen zu mehr Emissionen

Berlin - Sind nachhaltige Produktivitätssteigerungen in Bezug auf die Proteinversorgung zukünftig möglich oder werden wir uns bald von Insekten ernähren müssen?

Proteinquelle Insekten
(c) Marianne Mayer - fotolia.com
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Pressekonferenz des Grain Clubs zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche. Diskutiert wurden Lösungsansätze zur weltweiten Versorgung mit Proteinen von Prof. Dr. Wilhelm Windisch, TU München-Weihenstephan und Dr. Oliver Balkhausen, Vorsitzender der Sektion „Markt und Gemeinsame Agrarpolitik“ COCERAL/Brüssel.

Die FAO rechnet mit einer wachsenden Weltbevölkerung, und auch durch den wachsenden Fleischkonsum in China und anderen Schwellenländern wird der Proteinverbrauch weiter steigen. So bleibt laut den Experten die Hauptquelle für die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln vorerst nur importiertes Soja aus Nord- und Lateinamerika.

Insekten als Proteinquelle führen zu mehr Emissionen

Für Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TU München-Weihenstephan lässt sich die globale Ernährung auch in Zukunft nur mit tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Milch und Eiern, und nicht mit Insekten sicherstellen: „Verfütterte man Insekten als Proteinquelle an landwirtschaftliche Nutztiere, entstünden durch diese zusätzliche Stufe erneut bzw. weitere Emissionen, somit eine doppelte Transformation und potenziell umweltbelastende Emissionen in einem Ausmaß, das größer ist, als wenn man die gleichen Futterproteine direkt an traditionelle landwirtschaftliche Nutztiere verfüttert hätte.“

Das Prinzip der Gunstregionen hat sich bewährt

Der Grain Club, die Allianz von Verbänden der Lebens- und Futtermittelwirtschaft, setzt sich für die Balance aus nationalem Klimaschutz und globaler Ernährungssicherung ein. Um die aus importiertem Soja benötigten Proteinmengen zu ersetzen, müssten die Flächen für Raps und heimische Sojabohnen um ein Vielfaches ausgeweitet werden.

Bewährt hat sich dagegen das Prinzip der Gunstregionen, wonach dort angebaut wird, wo die besten klimatischen und agrotechnischen Voraussetzungen herrschen. Dr. Oliver Balkhausen, Vorsitzender der Sektion „Markt und Gemeinsame Agrarpolitik“ COCERAL/Brüssel ergänzt: „Eine nennenswerte Substitution der Proteinquelle Sojaschrot durch Insekteneiweiß erscheint auf absehbare Zeit unrealistisch.“

Über den Grain Club

Die Mitglieder des Grain Clubs repräsentieren die verschiedenen Stufen der Getreide-, Futter-mittel- und Ölsaatenwirtschaft. In der Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft sind die Mitgliedsunternehmen dieser Verbände in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen Verarbeitung, Herstellung und Handel tätig. Zum Grain Club gehören: Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V., Deutscher Raiffeisenverband e.V., Deutscher Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen e.V., Deutscher Verband Tiernahrung e.V., OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. sowie der Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V.
Pd
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