Die Polizei warnte am Montag vor erheblichen Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs und riet, die Innenstadt und die angrenzenden Hauptstraßen weiträumig zu umfahren.
Die
Umweltminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstag und Freitag unter anderem über
Klimaschutz, Meeresmüll, Insektenschutz, und Landstrom. Die Trecker-Konvois werden nach Polizeiangaben auf sieben Routen nach Hamburg geführt und dort auf verschiedene Abstellorte geleitet. Ort der Kundgebungen sei der Gänsemarkt.
Bereits im Oktober waren Bauern bei einer Demo auf etwa 400 Treckern durch die Innenstadt gerollt. Weil das Gewicht Hunderter Traktoren nicht hinreichend eingeschätzt werden konnte, hatte die Hochbahn sicherheitshalber einen U-Bahntunnel unter der Mönckebergstraße gesperrt. Ob es auch am Donnerstag auf der U-Bahnlinie zu Sperrungen kommt, konnte die Hamburger Hochbahn am Montag nicht sagen.
Die protestierenden Bauern sehen durch die aktuelle Politik ihre
Betriebe und die regionale
Lebensmittelproduktion gefährdet. Der Protest richtet sich insbesondere gegen das sogenannte Agrarpaket der Bundesregierung. «Wenn immer weitere Verschärfungen kommen, dann sieht es schlecht aus für uns, und die regionale Landwirtschaft wird auf Dauer verschwinden», sagte Dirk Andresen, Sprecher der bundesweiten Bewegung «Land schafft Verbindung - Wir rufen zu Tisch», die zu der Demo aufgerufen hatte. Als Beispiele nannte er das Insektenschutzprogramm und die Düngemittelverordnung.
Gleichzeitig sehen sich die Bauern als Buhmänner der Politik und der Öffentlichkeit. Die negative Stimmungsmache - das «Bauern-Bashing» - führe zu Ärger und Frust. «Viele Bauern werden regelrecht gemobbt. Das trifft vor allem unsere Kinder und Familien», sagte Andresen.
Auch sehen viele Landwirte das geplante
Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten in Latein- und Südamerika als Bedrohung. Neben dem Deutschen
Bauernverband und den Landesbauernverbänden sei das Aktionsbündnis Forum Natur, in dem unter anderem
Waldbesitzer und
Jäger organisiert sind, bei dem Protest am Donnerstag beteiligt. Kritisiert wird, dass die Politik auf Ordnungsrecht und Auflagen statt auf Dialog setze.