Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.12.2017 | 06:29 | Lebensmittelexporte 

Lebensmittelindustrie: Neue Absatzmöglichkeiten nach Brexit schaffen

Berlin - Die EU und Großbritannien haben bis heute keine Einigung in den Verhandlungen über den Brexit erzielt.

Lebensmittelindustrie
EU ohne Großbritannien - Politik muss neue Absatzmöglichkeiten schaffen. (c) proplanta
Zu den stockenden Gesprächen erklärt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: "Die deutsche Ernährungsindustrie fordert von den EU-Verhandlungsführern klare Übergangsregelungen. Der Austritt muss transparent und zügig verhandelt werden, damit die Hersteller bald Klarheit haben, wie die künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich aussehen.

Ein "harter Brexit" muss unbedingt verhindert werden. Die konkreten Auswirkungen für den Außenhandel bleiben weiter ungewiss und werden von den zutreffenden Rahmenbedingungen abhängen. Fakt ist, dass unsere Branche auf neue und offene Märkte angewiesen ist, daher appellieren wir an die Politik, schnell Absatzmöglichkeiten sowie einen möglichst liberalen Handel zu schaffen."

Ein "harter Brexit" und damit der Rückfall der bilateralen Handelsbeziehungen auf Basis der WTO-Regeln würde allein aufgrund der steigenden Zölle zu einem signifikanten Rückgang der deutschen Lebensmittelexportmengen von fast 5 Prozent pro 1 Prozent-Preisanstieg führen.

Die Ernährungsindustrie fordert für die zukünftigen Handelsbeziehungen zu dem Vereinigten Königreich nach dem "Brexit" u.a. die Kontinuität der bestehenden Handelsbeziehungen - einschließlich Nordirland - zu sichern und zukünftigen Handelsbarrieren vorzubeugen, die Zollfreiheit für deutsche Lebensmittelexporte zu wahren sowie klare und einfache Regeln für die Zollabwicklung zu schaffen und nicht-tarifäre Handelshemmnisse durch eine enge Kooperation von Behörden zu vermeiden bzw. vorzubeugen.

Das Vereinigte Königreich ist für die deutsche Ernährungsindustrie der viertgrößte Exportmarkt überhaupt. Mit einem jährlichen Absatzvolumen von 4,2 Milliarden Euro entfallen auf das Vereinigte Königreich gut 7,5 Prozent der deutschen Lebensmittelexporte. Die Hauptabsatzprodukte sind Fleisch und Fleischwaren, Süßwaren und Backwaren. Die Handelsbilanz mit dem Vereinigten Königreich ist seit vielen Jahren positiv, bestehende Lieferketten sind in hohem Maße integriert.
bve
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Europäische Union: Rekordüberschuss beim Agrarhandel mit Drittstaaten

 Neue Brexit-Importgebühr verärgert britische Lebensmittelhändler

 Lebensmittelpreise in NRW erneut deutlich gestiegen

 Russlandgeschäft von Danone nicht mehr unter Staatsverwaltung

 Sorge vor Konjunkturrückgang belastet Stimmung der Ernährungsindustrie

  Kommentierte Artikel

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Waschbären-Jagd nicht zielführend