Bei einem Ortstermin in Fahrdorf an der Schlei mit Umwelt- und
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hat Schäferin Uta Wree den Prototypen vorgestellt. Es handelt sich um einen Geländebuggy mit Spezialaufbau, der vier Strom führende Drähte gleichzeitig auf besondere Pfosten verlegt, die auch norddeutschen Windverhältnissen standhalten.
Die Tier- und Artenschutzorganisation IFAW unterstützt das Projekt mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 6.000 Euro. Das Hauptinteresse des IFAW sei, eine konfliktarme Koexistenz zwischen Wolf und Nutztieren zu ermöglichen, sagte Sprecher Andreas Dinkelmeyer. «Die kann es nur geben, wenn wir auch die Weidetiere schützen.» Für norddeutsche Schäfereien stellt der Wolf den Angaben zufolge eine besondere Herausforderung dar. Denn hier werden im Interesse des Bodenschutzes die Schafe im Winter oft in Kleingruppen gehalten. Bei jedem Weidewechsel müssen unzählige Pfähle in den Grund getrieben und viele Kilometer stromführender Draht verlegt werden. Arbeit, die die neue Maschine erleichtern soll.
Schleswig-Holstein hat den Angaben zufolge eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die unter anderem die Weiterentwicklung zu einem ferngesteuerten System prüfen soll. Darüber hinaus brauche man nicht nur technische Lösungen, sagte Dinkelmeyer. Es müsse auch in andere Richtungen gedacht werden, um den Schäfern die Arbeit zu erleichtern.
Wenn etwa abgeerntete Maisfelder oder ähnliche Flächen im Winter für die Beweidung freigegeben würden, sei auch schon viel gewonnen. Dann könnten mehr Schafe auf einer Fläche gehalten und die Zahl der Zäune reduziert werden.