Die Forderungen für Pflanzenöle haben sich im vierten Quartal 2017 anfänglich fester entwickelt, sind aber im Dezember wieder deutlich gefallen. Nachdem der
FAO Pflanzenölindex, der die
Preisentwicklung der 10 für den
Welthandel bedeutendsten Pflanzenöle abbildet, im November 2017 noch auf den dritthöchsten Wert seit Jahresanfang gestiegen war, gaben die Preise im Dezember um 5,6 % gegenüber dem Vormonat nach und fielen auf den tiefsten Stand seit Juni 2017.
Besonders die schwächeren Forderungen für Palm- und
Rapsöl belasten den Sektor. Durch die Produktionssteigerungen auf den Ölpalmenplantagen in Südostasien und der gleichzeitig rückläufigen internationalen Nachfrage stiegen die Vorräte in Malaysia und Indonesien auf ein 2-Jahreshoch. Die kräftig gefallenen Palmölpreise zogen auch die Forderungen für Raps- und Sojaöl in Mitleidenschaft. Die unerwartet angehobene Prognose der australischen und kanadischen Rapserzeugung 2017/18 übte zusätzlichen Druck auf die Rapsölpreise aus.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen befürchtet eine erhebliche Verschärfung dieser Preissituation, sollte die Verwendung von
Biodiesel aus Rapsöl in der EU nicht mehr möglich sein. Am 17. Januar 2018 entscheidet das EU-Parlament in der Abstimmung zur EU-Biokraftstoffpolitik insbesondere über die mittelfristige Perspektive pflanzenölbasierter
Biokraftstoffe und damit über einen wesentlichen Absatzweg von Pflanzenölen. Die angespannte
Marktsituation in der EU sei im EU-Parlament bisher leider nicht thematisiert worden, kritisiert die UFOP.