Einer Erzeugung von 69,5 Mio. t steht ein Verbrauch von 70,8 Mio. t gegenüber. Der Endbestand zum 30.6.2020 wird auf nur noch 6,6 Mio. t geschätzt.
Bemerkenswert, da marktwirksam ist, dass das USDA die Welt-Rapsproduktion im Juli um 3,1 Mio. t nach unten korrigiert hat. Damit veränderte sich die Bilanz von „leicht überschüssig" im Juni auf „leicht defizitär" im Juli. Auslöser für diese Korrektur war eine schwächere Einschätzung der Ernte in Kanada, Australien und der EU.
Gerade in der EU ist die
Rapsernte im Jahr 2019 sehr schwach ausgefallen. In ihrer Septemberschätzung beziffert die Kommission die Ernte nach einer erneuten Abwärtskorrektur auf gerade noch 16,9 Mio. t. Im
Schnitt der letzten 5 Jahre lag die EU-Erntemenge bei 21,3 Mio. t.
Entsprechend zeigen sich die Erzeugerpreise mit 36 €/dt freundlich. Sollten sich die fundamentalen Daten verfestigen, könnte in Sachen Raps-Erzeugerpreise auch noch etwas
Luft nach oben sein. Allerdings darf der Einfluss eines gut versorgten Sojamarkts nicht aus den Augen verloren werden. Franko Mannheim notiert Raps um 39 €/dt.
Terminmarkt Raps
Die Rapsnotierungen an der MATIF in Paris zeigen seit Ende Juni über alle Termine hinweg einen Aufwärtstrend. Notierte der NOV19 Anfang Juli noch bei 365 €/t, so sind es zwischenzeitlich knapp 386 €/t. Getragen wird diese Entwicklung einerseits von einer leicht defizitären Welt-Rapsbilanz in Verbindung mit einer sehr schwachen EU-Rapsernte.
Andererseits trägt die Entwicklung im Sojabereich ihren Teil dazu bei. Hier korrigierte das USDA die
Sojaernte in der Julischätzung um gut 8 Mio. t nach unten, nachdem klar wurde, dass die Ernteerwartungen in den USA aufgrund niedrigerer
Aussaatflächen deutlich geringer ausfallen. Die Welt-Sojabilanz kippte damit von einer ausgeglichenen in eine doch deutlich defizitäre Bilanz um. In Summe scheint bei den Rapskursen noch Luft nach oben zu sein.