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12.01.2019 | 00:03 | Futtermangel durch Dürre 

Steigende Verbraucherpreise für Milch und Rindfleisch erwartet

Limbach-Oberfrohna - Die Verbraucher müssen sich nach Überzeugung des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB) für 2019 auf höhere Preise für Rindfleisch und Milchprodukte einstellen.

Milchprodukte
Die Landwirte in Sachsen kämpfen weiter gegen die Dürrefolgen. Laut Bauernverband bekommen auch die Verbraucher die Auswirkungen zu spüren. (c) proplanta
Weil durch die Dürre im vorigen Jahr ein Futtermangel herrsche, hätten sich zahlreiche Betriebe von der Tierhaltung verabschiedet, sagte Hauptgeschäftsführer Manfred Uhlemann am Freitag im Anschluss an die zweitägige Klausur des Verbandes in Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau). «Der Verbraucher muss damit rechnen, dass er für Rindfleisch und Milchprodukte mehr zahlen muss», sagte er.

Nach Angaben des Landesverbandes sind die Preise zum Beispiel für Heu von 10 auf 100 Euro pro 100 Kilogramm gestiegen. In allen Regionen Sachsen gebe es Probleme mit dem Grobfutter.

«Die einzige Alternative ist die Tierbestandsreduzierung», sagte Uhlemann. Mit konkreten Zahlen zum Rückgang der Bestände für Sachsen rechnet der Landesverband erst im Frühjahr. Laut Uhlemann hätten Betriebe die Erlöse aus dem Verkauf der Tierbestände auch genutzt, um die Dürreverluste beim Feldbau zu kompensieren.

Derzeit gebe es einen Überhang, weil den Schlachtereien viel Rindfleisch angeboten werde. Dies müsste sich unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten im Laufe des Jahres umkehren, sagte Uhlemann. Der scheidende Verbandspräsident Wolfgang Vogel erwartet, dass dann auch die Milchpreise klettern.

«Ich bin davon überzeugt, dass die Milchmenge sinkt und die Preise steigen», sagte er. Derzeit würden die Bauern 30 Cent je Liter bekommen. Um kostendeckend zu arbeiten, wären nach seiner Aussage 35 Cent nötig.

Wegen der langen Trockenheit sorgt sich der Landesbauernverband zudem um die Erträge für 2019. «Wir haben unsere neue Aussaat in Staub gelegt», sagte Vogel. Die Auswirkungen von 2018 würden sich erst zur Ernte 2019 zeigen.

Überdies hätte wegen der ausgedörrten Böden und wegen der Futtermittelknappheit die Fruchtfolgen auf den Feldern geändert werden müssen. So sei 15 Prozent weniger Raps angebaut worden. Statt Mais seien auf Weizenfeldern Sommergerste und Zuckerrüben sowie Grünschnittroggen für schnelles Tierfutter ausgebracht worden. «Das ist Mist», sagte Vogel.

In Sachsen hatten bis zur Abgabefrist am 10. Dezember vorigen Jahres 323 Landwirtschaftsbetriebe Dürrehilfen in Höhe von 33,2 Millionen Euro beantragt. Die Gesamtschäden dieser Betriebe beliefen sich auf rund 72,4 Millionen Euro.
dpa/sn
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