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11.03.2019 | 05:04 | Haltungskennzeichnung 

VEZG plädiert für Faktormodell bei Entlohnung von Tierwohlleistungen

Oldenburg - Anfang April wird der Lebensmittelhandel damit beginnen, zunächst bei verpackten Fleischprodukten die Haltungsform der Tiere einheitlich in einem 4-stufigen System zu kennzeichnen.

VEZG Tierwohlleistungen
(c) proplanta
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) begrüßte in einer Mitteilung am vergangenen Freitag (8.3.) diese Initiative ausdrücklich. In Marktumfragen würden sich die deutschen Konsumenten gerne als Tierschützer geben, doch entscheidend sei, dass sie ein Mehr an Tierwohl auch an der Ladentheke mit einem höheren Preis honorierten, betonte der VEZG-Vorstandsvorsitzende Matthias Frieß. Erwies darauf hin, dass die Haltungsanforderungen der Stufen 2 bis 4 mit erheblichen finanziellen Mehraufwendungen für die Erzeugerstufe verbunden seien und diese müssten auch angemessen bezahlt werden.

Um dies zu gewährleisten, fordert Frieß bezüglich der Vergütung einen Wechsel hin zu einem Faktormodell. Dabei sollten die Kosten der jeweiligen Tierwohlmaßnahmen im Auftrag der VEZG von renommierten Betriebswirtschaftlern aus dem Agrarbereich ermittelt werden. Multipliziert mit dem Faktor ergäbe sich dann die Vergütung für den Produzenten als Aufschlag auf die geltende Wochennotierung der VEZG. Diese Aufschläge würde die Vereinigung dann alsweitere Preisempfehlung veröffentlichen und ihren Mitgliedern als Grundlage für Lieferverträge empfehlen, erläuterte Frieß.

Er warnte zudem davor, dass die Initiative des Handels zur Haltungskennzeichnung an den bestehenden Zielkonflikten im Bau-, Umwelt- und Tierschutzrecht zu scheitern drohe. So behindere zum Beispiel die Novelle des Baugesetzbuchs aus dem Jahr 2013 derzeit massiv den Umbau der Ställe zu mehr Tierwohl. Die Mitglieder der Vereinigung benötigten jedoch Planungssicherheit und Verlässlichkeit, was nicht nur für die Marktpartner bis zum Endabnehmer, sondern auch für die Politik gelte. Angesichts der erheblichen baulichen Investitionen für die Stufen 3 und 4 der Haltungskennzeichnung, muss sich laut Frieß das höhere Maß an Tierwohl für alle Beteiligten in der Produktionsstufe rechnen.
AgE
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