Bis spätestens 2038 soll in Brandenburg keine Braunkohle mehr gefördert werden. Das Land stellt auf erneuerbare Energien und baut Windräder, Photovoltaik- und Biomasseanlagen. Dagegen regt sich Protest. (c) proplanta
Insgesamt standen damit Ende vergangenen Jahres 3.810
Windräder im Land. Bei den Photovoltaikanlagen kamen im gleichen Zeitraum 2.769 neue hinzu, außerdem wurden vier Biomasseanlagen in
Betrieb genommen, wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervorgeht. Demnach waren damit zum Jahresende 2018 insgesamt 38 752 Photovoltaikanlagen und 536 Biomasseanlagen im Land am Netz.
Neue Wasserkraftanlagen wurden im vergangenen Jahr demnach nicht gebaut. 2017 waren sogar zwei außer Betrieb gegangen. Insgesamt produzierten Ende vergangenen Jahres 39 Wasserkraftanlagen in Brandenburg Strom.
Das Land rüstet sich mit den neuen Anlagen für die Energiewende und den Ausstieg aus der Braunkohle, der bis spätestens 2038 abgeschlossen sein soll. Brandenburg sei bei der Produktion erneuerbarer Energien pro Kopf führend in Deutschland, hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (
SPD) mehrfach betont.
Die Wende verläuft aber nicht ganz problemlos: Immer wieder protestieren Bürger gegen den Bau neuer Windräder. «Natürlich sind die Anlagen eine Belastung für Bürger und Kommunen im ländlichen Raum. Deshalb müssen sie Nutzen daraus ziehen können, zum Beispiel durch Einnahmen. Es darf nicht sein, dass Kapitalinvestoren eine große Rendite zu Lasten der ländlichen Bevölkerung beziehen», sagte Woidke Anfang August.
Bei der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg gibt es dafür eine Beratungsstelle, die zwischen Investoren, Kommunen und Bürgern vermitteln soll. Sie informiert unter anderem über Einflussmöglichkeiten und finanzielle Beteiligungen.
In Cottbus wird derweil ein Kompetenzzentrum für strombasierte Brennstoffe geplant. Dazu gehört auch eine Demonstrationsanlage für «Power-to-X» (PtX), die strombasierte Brenn-, Kraft- und Grundstoffe nachhaltig erzeugen und nutzen soll. PtX-Technologien sollen es möglich machen, Stromüberschüsse beispielsweise bei einem Überangebot erneuerbarer Energien aus Sonne oder Wind zu speichern oder anderweitig zu nutzen.