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28.06.2014 | 17:42 | Heu-Heizung 

Neues Heizwerk nutzt Heu von Niedermoorflächen

Malchin - In Mecklenburg-Vorpommern wird jetzt auch aus Heu von Niedermoorflächen Wärme gewonnen.

Heu für die Heizung?
(c) proplanta
Nach vier Monaten Bauzeit hat in Malchin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ein neues Biomasseheizwerk den Betrieb aufgenommen, wie Betreiber Ludwig Bork am Donnerstag sagte.

Der Heu-Kessel, der auch Holzhackschnitzel nutzen kann, hat eine Leistung von 800 Kilowatt, ist an das Malchiner Nahwärmenetz angeschlossen und liefert Wärme und Warmwasser für rund 540 Haushalte, eine Schule, eine Kita und mehrere Bürogebäude.

«Das ist ein Leuchtturmprojekt mit zukunftsweisendem Charakter, da die energetische Nutzung von Biomasse aus Niedermooren bisher kaum Anwendung im Energiemarkt gefunden hat», erklärte Landesumweltminister Till Backhaus bei einem Besuch am Heizwerk. Der Minister betonte vor allem den Mehrfachnutzen solcher Heizwerke.

«Das Gras kommt von den oft überschwemmten Malchiner Peenewiesen und hat immer geringeren Futterwert», erklärte Bork. Das getrocknete Gras - rund 5.000 Ballen - ersetze jährlich rund 400.000 Liter Heizöl.

Zusammen mit einem Landwirt werde so die Kulturlandschaft am Kummerower See erhalten, wie Backhaus sagte. So bleibe der Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen erhalten. Die Nutzung der Biomasse von Niedermoorflächen des Naturparks Peenetal ermögliche regionale Wertschöpfungskreisläufe, und es sei keine Konkurrenz für die Lebensmittelproduktion.

Heizwerk-Betreiber ist die Agrotherm mbH, deren Geschäftsführer Bork ist. Die Heizkessel-Technologie sei ähnlich, wie bei Strohheizwerken, wie sie in Dänemark üblich sind und eines in Gülzow bei Güstrow existiert. «Wir mussten nur die Einstellung für den Brennstoff etwas ändern und die Zuführung umbauen, Heu ist länger als gehäckseltes Stroh.»  Generell könne die Anlage als Muster für Landwirte mit Niedermoorflächen dienen, wie sie an Flüssen in Norddeutschland vorkommen, wie Peene, Trebel, Oder und Elbe.

Die Investition von rund 640.000 Euro wurde vom Schweriner Umweltministerium über einen Klimaschutzplan mit rund 180.000 Euro gefördert, erklärte Bork. Backhaus hofft auf viele Nachahmer. (dpa/mv)
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